Momordicae charantiae fructus

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 01.01.2022

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Synonym(e)

Bittermelone; Momordica charantia

Definition

Momordicae charantiae fructus ist eine Droge aus den gurkenähnlichen Früchten der Bittermelone, deren Inhaltsstoffe in pflanzlichen Arzneimitteln u.a. als Antidiabetikum verwendet werden.

Inhaltsstoffe

Momordicae charantiae fructus enthält das Phytosterolgemisch Charantin, das Oleanolsäurederivat Momordin.

Wirkungen

Die Inhaltsstoffe der Bittermelone sorgen für eine Senkung des Blutglukosespiegels bei nicht insulinpflichtigen Patienten und senken den HbA1c-Wert. Dabei wird der Glukose-Transfer auch beeinflusst.  Darminkretinen stimuliert, die Insulinresistenz im Muskel wird gesenkt und die am Glukosestoffwechsel beteiligten Enzyme sollen schneller regeneriert werden.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Momordicae charantiae fructus wird als diätische Begleitmaßnahme bei Diabetes mellitus Typ 2 verwendet. Darüber hinaus findet es als Emetikum, Laxativum, Tonikum und als Antidiabetikum Anwendung.

Dosierung

Die Einnahme erfolgt morgens und abends; jeweils 1 Kapsel eines Bittermelonenkonzentrates vor den Mahlzeiten einnehmen. Die gebräuchliche Tagesdosis liegt bei 1.000 mg.

Unerwünschte Wirkungen

Kontrollierte, systematische Studien zur Langzeitverträglichkeit bei Menschen stehen noch aus. Derzeit liegen nur Berichte über die Verwendung der Bittermelone in Asien aus den letzten Jahrhunderten vor.

Hinweis(e)

Die Einnahme von Bittermelonenkapseln sollte unter ärztlicher Beobachtung erfolgen, da orale Antidiabetika oder das Insulin ggf. angepasst werden müssen. Der Vergleich mit Bittermelonenpresssaft ergab unbefriedigende Ergebnisse für den Presssaft.

Momordica charantia wird im amerikanischen Raum  im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel und Supplemente propagiert. In der Forschung werden verschiedene Wirkstoffe u. a. in der HIV-Behandlung oder wegen ihrer antikanzerogenen Wirkung näher untersucht. Die Blutzucker senkenden Wirkung von M. charantia bei Typ II-Diabetikern bedarf weiterer Untersuchungen.

Folgende Wirkungen sind in kleineren Studien gezeigt worden:

  • Anthelmintisch
  • Antiherpetisch
  • Antimykotisch
  • Antiandrogen

Literatur
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  1. Bai J et al. (2016) Response of gut microbiota and inflammatory status to bitter melon (Momordica charantia L.) in high fat diet induced obese rats. J Ethnopharmacol. doi: 10.1016/j.jep.2016.10.043.
  2. Dandawate PR et al.,(2016) Bitter melon: a panacea for  inflammation and cancer. Chin J Nat Med 14:81-100.
  3. Dia VP et al.(2016)  BG-4, a novel anticancer peptide from bitter gourd (Momordica charantia), promotes apoptosis in human colon cancer cells. Sci Rep 6:33532. doi: 10.1038/srep33532.  PubMed PMID: 27628414
  4. Jiang B et al.(2016) Antidiabetic activities of  a cucurbitane‑type triterpenoid compound from Momordica charantia in alloxan‑induced diabetic mice. Mol Med Rep 14:4865-4872.
  5. Pereira CA et al.,(2016) Anti-helminthic activity of Momordica charantia L. against Fasciola hepatica eggs after twelve days of incubation in vitro. Vet Parasitol 228:160-166. 
  6. Rashid MM et al.(2016)  Anthelmintic activity of silver-extract nanoparticles synthesized from the combination of silver nanoparticles and M. charantia fruit extract. BMC Complement Altern Med. 16:242.
  7. Raina K et al.,(2016) Promise of bitter melon (Momordica charantia) bioactives in cancer prevention and therapy. Semin Cancer Biol 40-41:116-129. 
  8. Sun Y et al.,(2016) Mono-PEGylation of Alpha-MMC  and MAP30 from Momordica charantia L.: Production, Identification and Anti-Tumor  Activity. Molecules 21 PubMed PMID: 27809255.

Verweisende Artikel (2)

Bittermelone; Diabetes mellitus ;
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