Helichrysi flos

Helichrysi flos, Sand-Strohblume, auch als Ruhrkrautblüten oder gelbe Katzenpfötchen bezeichnet, ist eine kurz vor dem Aufblühen gesammelte und getrocknete Droge aus den Blüten der Pflanze, die in pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung dyspeptischer Beschwerden eingesetzt wird. Qualität Arzneimittel-Codex (DAC) festgelegt.

HMPC-Monographie: Traditiona-use: innerlich bei leichten Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Blähungen

ESCOP-Monographie:  Verdauungsbeschwerden;

Kommission E-Monographie:  dyspeptische Beschwerden.

Helichrysi flos enthält Flavonoide (nach DAC mindestens 0,6% berechnet als Hyperosid), Phenolcarbonsäure, Phytosterole, gelbgefärbte alpha-Pyranoderivate (Arenol, Homoaeranol). 

Helichrysi flos wirkt schwach choleretisch und spasmolytisch. 

Helichrysi flos findet bei der Behandlung dyspeptischer Beschwerden Anwendung (Kommission E). Die Droge wird zerkleinert als Aufguss zubereitet. 

Die mittlere Tagesdosis der Droge liegt bei 3,0 g.

Teeaufguss: 1,5 g fein geschnittene Ruhrkrautblüten/Katzenpfötchenblüten mit ca. 150 mL siedendem Wasser übergießen, nach 5 bis 10 Min. abseihen.

1- bis 3-mal täglich 1 Tasse 15 bis 30 Minuten vor der Mahlzeit trinken oder bei auftretenden Beschwerden.

Eine Einnahme ist aufgrund der eher schwachen Wirkung nur in Kombination mit anderen, choleretisch wirken Substanzen wie Artischockenblättern oder Gelbwurzelstock sinnvoll,

Allergische Reaktionen (Korbblütler!)

Bei einem bestehenden Gallenleiden sollte keine Einnahme erfolgen, bei anderen Gallensteinleiden nur nach erfolgter Rücksprache mit einem Arzt.

Allergie gegen Korbblütler, Stillzeit und Schwangerschaft, sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bei fehlender Datenlage

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

1. Legoalea PB et al. (2013) Antiinflammatory and antioxidant flavonoids from Helichrysum kraussii and H. odoratissimum flowers. Nat Prod Commun 8:1403-1404.
2. Morikawa T et al. (2009) Medicinal flowers. XXX. Eight new glycosides, everlastosides F-M, from the flowers of Helichrysum arenarium. Chem Pharm Bull (Tokyo)57:853-859.
3. Morikawa T et al. (2009) Medicinal flowers. XXVII. New flavanone and chalcone glycosides, arenariumosides I, II, III, and IV, and tumor necrosis factor-alpha inhibitors from everlasting, flowers of Helichrysum arenarium. Chem Pharm Bull (Tokyo) 57:361-367.
4. Schilcher H (2016) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 280.
5. Skvortsova VV et al. (2015) Antituberculous in vitro activity of Helichrýsum arenárium extract. Eksp Klin Farmakol 78:30-33.​
6. https://arzneipflanzenlexikon.info/ruhrkraut.php
7. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-helichrysum-arenarium-l-moench-flos_en.pdf