Nonoxinol-35 (INCI)

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 11.01.2018

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Definition

In der Kosmetik finden die unterschiedlichen Nonylphenolethoxylate als Tenside, Lösungsvermittler, Emollienzien und Emulgatoren Verwendung.  

Anwendungsgebiet/Verwendung

Nonylphenolethoxylate (Nonoxinole) finden ihre häufigste Verwendung in Reinigungsmitteln. Im Jahr 2003 wurde die Verwendung von Nonylphenolethoxylaten und Nonylphenolen auf Grund ihrer Toxizität in der EU stark eingeschränkt (Mitteilungen des Umweltbundesamtes).

Hinweis(e)

Toxizität: Nonylphenolethoxylate (NPnEOs) gelangen in relevanten Konzentrationen in die Abwässer. NPnEOs werden u.a. in den Kläranlagen zu dem toxischen 4-n-Nonylphenolen abgebaut. Es bestehen offenbar erhebliche saisonale Schwankungen in der Zusammensetzung und in der Konzentration von Nonylphenol ethoxylates (NPnEOs) in den Abwässern (Gao DW et al. 2017).

Insbesondere problematisch ist die hohe Bioakkumulationsfähigkeit der Substanzen, ihre Hormonaktivität (östrogene-Wirkung) sowie ihre organtoxischen Effekte (Nachweis heptatotoxische Wirkungen auf Wasserorganismen: Bernabò I et al. 2014).
Die hormonelle Wirkung auf Fische ist seit Mitte der 80iger des letzten Jahrhunderts bekannt. Sie kann zu Missbildungen führen. Weiterhin kann die Fortpflanzung der Fische beeinflusst werden. Auf Initiative des UBA wurden diese Chemikalien in der Europäischen Chemikalienverordnung (REACH= Akronym für „Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“) als besonders besorgniserregende Stoffe für die Umwelt charakterisiert. Die Stoffe gelten unabhängig von ihrer Umweltkonzentration allein aufgrund ihrer Stoffeigenschaften – hier also der hormonellen Wirkung – als besonders besorgniserregend.

Antal B (2016) konnten mittels Real-time Massenspektrometrie Nonylphenolethoxylate in nennenswerten Konzentrationen in Textilien nachweisen. Bemerkenswert ist, dass Rückstände von Nonylphenolethoxylaten v.a. in Textil-Produkten aus Billiglohnländern nachgewiesen werden.

Literatur
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  1. Bernabò I et al. (2014) Liver histology and ultrastructure of the Italian newt (Lissotriton italicus): normal structure and modifications after acute exposure to nonylphenol ethoxylates. Exp Toxicol Pathol 66:455-468. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25245451

  2. Gao DW et al.(2017) Seasonal changes and spatial distributions of nonylphenol ethoxylates in sewage treatment plant with BAF process. Environ Technol 38:406-412. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27255950

  3. Nonylphenolethoxylate: Mitteilungen des Umweltbundesamtes. https://www.umweltbundesamt.de/daten/chemikalien/chemikalienwirkungen#textpart-3

  4. Antal B (2016) Rapid detection of hazardous chemicals in textiles by direct analysis in real-time mass spectrometry (DART-MS). Anal Bioanal Chem 408:5189-98. https://www.n cbi.nlm.nih.gov/pubmed/27236310

Weiterführende Artikel (3)

Emolliens; Emulgatoren; Tenside;
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