Naturkosmetik

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 10.01.2018

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Definition

Naturkosmetika sollen der Schönheit und Pflege des menschlichen Körpers mittels Wirkstoffen aus der Natur dienen. Zum Einsatz kommen ausschließlich Produkte, die aus umweltfreundlichen, gesundheitserhaltenden, natürlichen Rohstoffen hergestellt werden. 
Ausnahmen gelten zum Beispiel für bestimmte naturidentische Konservierungsstoffe und elf Emulgatoren. Alle übrigen Rohstoffe dürfen „per Definiton“ nicht chemisch behandelt werden und nur „naturbelassen“ hergestellt werden. Die Annahme jedoch, dass „natürliche“ Inhaltsstoffe besser verträglich oder gar immer sicher sind, ist hingegen ein Mythos. Vielmehr existieren in der Natur viele Pflanzen, die ein allergieauslösendes oder auch toxisches Potential haben.

Beispielsweise sind Pollenextrakte die häufigsten Induktoren von Typ I-Allergien. Hierbei spielt das Phänomen der Kreuzsensibilisierungen durch die weitverbreiteten Allergengemeinschaften von Phytoallergenen eine Rolle. Typ IV-Sensibilisierungen können ebenfalls durch pflanzliche Produkte hervorgerufen werden. Ein Beispiel einer phototoxischen Hautveränderung durch ein pflanzliches Produkt ist die „airborne  contact dermatitis“ oder die sog. Wiesengräser-Dermatitis, eine photoallergische Reaktion durch Furocumarinderivate.

Weiterhin ist bekannt, dass der Gehalt an Inhaltsstoffen der Kulturpflanzen je nach Abhängigkeit von Erntezeit, Witterungsverhältnissen, Standort und örtlicher Rasse erheblich schwanken. Beispielsweise schwankt der Zuckergehalt der Weintraube je nach Erntezeit erheblich. Das selbe trifft bei Tabakpflanzen für ihren Nikotingehalt zu. 
Es kann angenommen werden, dass Inhaltstoffe von anderen Pflanzen in ähnlicher Weise variieren. Dies wirkt sich auch erheblich auf die aus Pflanzen gewonnenen (natürlichen Inhaltsstoffe in ihrer Wirkung auswirken. Hierzu das Beispiel der Tomate. In grünen Tomaten findet sich das unbekömmliche Tomatin (toxische Steroidgylkosid) und Solanin (starkes lokales Reizgift und Protoplasmagift), das auch in nicht reifen vergrünenden Kartoffeln vorkommt. Diese Stoffe werden von den Pflanzen als Fraßhemmer produziert. Sie werden erst im reifen Zustand der Frucht enzymatisch abgebaut. Erst dann ist die Frucht für den Menschen genießbar. Schließlich können Verunreinigungen bei der Ernte und der Produktion von Phytoextrakten auftreten.

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