Amygdalin

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 16.02.2018

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Synonym(e)

Amygdalinum; Amygdalosid; Mandelsäurenitrilgentiobiosid, CAS-Nummer: 29883-15-6

Definition

Amygdalin ist eine Verbindung aus der Familie der Cyanglycoside (Blausäureglykoside), die bei enzymatischer oder in Gegenwart von Säuren ablaufender Hydrolyse die Cyanhydrine und daraus in Gegenwart von Säure HCN, die Blausäure abspalten. Cyanglykoside stammen biogenetisch von Aminosäuren ab.

Amygdalin bildet farb- und geruchlose Kristalle, ist löslich in Wasser, schwer löslich in Ethanol und unlöslich in Ether. Amygdalin wird in bitteren Mandeln (Prunus dulcis var. amara), Pfirsischkernen, Aprikosenkernen, Kirschkernen und in den Samen anderer Rosaceae gefunden.

In wässrigen Lösungen wird Amygdalin durch das Enzym Amygdalase in Glucose und Mandelsäurenitrilglucosid gespalten.  Mandelsäurenitrilglucosid zerfällt unter dem Einfluss des Enzyms Prunase in Glucose und Benzaldehydcyan; letzteres durch die Oxynitrilase in Bittermandelöl (Benzaldehyd) und Blausäure. Diese 3 Enyzme werden unter der Sammelbezeichnung Emulsin zusammengefasst.  

Verweisende Artikel (2)

Emulsin; Prunus persica kernel oil (INCI);

Weiterführende Artikel (2)

Glucose; Prunus dulcis ;
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