Urochrome

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 14.11.2021

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Definition

Mit dem Begriff „Urochrome“ werden die natürlichen Stickstoff-haltigen gelben Harn-Farbstoffe bezeichnet, die für die typische Färbung des Urins verantwortlich sind. Die gelben Farbstoffe (Hämoglobinabbauprodukte) Urochrom A und Urochrom B sind zusammen für etwa 95 Prozent des Harnfarbwertes verantwortlich. Uroerythrin ergänzt die Urinfärbung zu ca. 4%.

Allgemeine Information

Zu den Urochromen zählen weiter gefärbte Stoffwechselprodukte die bei der Verstoffwechselung konsumierter Nahrung sowie durch eingenommene Arzneimittel entstehen. Die Harnfarbe kann dadurch erheblich schwanken. 

Neben der Farbgestaltung durch Stoffwechselprodukte beruht die Harnfarbe vor allem auf dem Flüssigkeitshaushalt. Der Urochromgehalt verhält sich konträr zum Harnvolumen und proportional zum spezifischen Gewicht. Nach Dursten, bei Durchfällen, nach Schwitzen z. B. bei sportlicher Betätigung wird der Harn dunkelgelb, bernsteinfarben. Das spezifische Gewicht steigt an.

Nach Wasserbelastung wird der Harn wasserhell oder blassgelb mit niedrigen spez. Gewicht und niedriger Osmolarität. Ausnahme: Diabetes mellitus: bei starker Diurese, findet sich eine helle Harnfarbe und ein relativ hohes spez. Gewicht durch Glukosurie.

Eine pathologische Färbung des Urins weist auf das Vorliegen einer Hämaturie, Hämoglobulinurie, Myoglobulinurie, Pyurie, Porphyrie oder auf ein metastasiertes Melanom hin.  

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