Troponin

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 24.05.2022

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Definition

Troponin bezeichnet ein Eiweißbaustein des Aktinfilaments und fungiert als Regulatorprotein und als kontraktile Einheit des Muskels. Die Bestimmung der Werte von Troponin I und T dient der Diagnose und Verlaufskontrolle eines akuten Herzinfarktes und der Prognose einer instabilen Angina pectoris

Allgemeine Information

Normwert: Der Referenzbereich liegt bei Troponin I bei < 99. Perzentile, bei Troponin T < 14 ng/l

Pathologisch erhöht: akuter Herzinfarkt (zusammen mit CK-MB), Lungenembolie, Myokarditis, Endokarditis, Perikarditis, Kardiomyopathie, koronare Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz, Tachykardie, hypertrophe Kardiomyopathie, Niereninsuffizienz, starke körperliche Belastung, hypertensive Krise.

Hinweis(e)

Akute Kardiotoxizität: Kardiale Nebenwirkungen unter der Krebstherapie oder bis zu einem Jahr danach werden als akute Kardiotoxizität bezeichnet. Risikofaktoren sind kumulative Dosis, Alter über 65 Jahren, weibliches Geschlecht, kardiale Vorerkrankungen, kardiovaskuläre Risikofaktoren und eine Kombinationstherapie.

Bei Chemotherapie wird besonders stark der kardiale Biomarker Troponin freigesetzt und es konnte gezeigt werden, dass die Troponinerhöhung mit der Ausprägung einer linksventrikulären Dysfunktion assoziiert ist. Auch für die Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapie des Melanoms wurde eine Assoziation des Troponins mit der Verschlechterung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) belegt.

Präventive Therapie: Eine Metaanalyse weist darauf hin, dass eine präventive Therapie mit ACE-Hemmern und Betablockern nicht nur die Troponinfreisetzung, sondern auch die Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion verringern kann. Häufig kompensiert der Orgnismus die akute Kardiotoxizität durch eine kardiale Hypertrophie. Längerfristig kann es zu akuten Koronarsyndromen, Schlaganfall und Herzinsuffizienz kommen.

Kardiotoxizität bei Immuntherapie: Auch die Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren kann auch zu einer Myokarditis führen. Die Prävalenz dieser Nebenwirkung liegt bei 1-2%. Die Betroffenen weisen Veränderungen des Troponins auf, das auch hier ein wichtiger Biomarker ist. nt-ProBNP ist dagegen nur bei zwei Drittel der Betroffenen auffällig, die LVEF nur bei etwa der Hälfte.

Kardiales Monitoring der Krebstherapie mit Checkpoint-Inhibitoren: Ein Konsensuspapier empfiehlt vor Beginn der Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren die Bestimmung von Troponin, ein 24-Stunden-EKG und eine Untersuchung der kardialen Funktion mit cMRT oder Echokardiographie . Während der Therapie soll danach alle zwei Wochen zusammen mit klinischer Einschätzung und EKG die Bestimmung von Troponin erfolgen, außerdem zusätzlich der Kreatinkinase (CK) wegen des ebenfalls erhöhten Risikos einer Myositis. Steigen die Biomarker an und treten gleichzeitig klinische Symptome auf, muss die Therapie gestoppt werden und eine Abklärung erfolgen.

Weiterführende Artikel (1)

Kreatinkinase Myokardtyp;
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