Triazol-Antimykotika

Zuletzt aktualisiert am: 22.04.2020

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Synonym(e)

Triazole

Definition

Gruppe von Antimykotika die die Ergosterinsynthese der Pilzzellen hemmen.  Dies führt zu einem fungistatischen Effekt. Das charakteristische Merkmal der Triazole ist der fünfgliedrige heterozyklische Ring mit 3N-Atome, der komplex substitutiert ist.

Einteilung

Folgende Präparate sind humantherapeutisch bedeutsam:

  • Fluconazol: Fluconazol hat eine gute Wirkung gegen fast alle Sprosspilze, außer Candida krusei und teilweise Candida glabrata. Auch Dermatophyten sind meist recht empfindlich, dagegen bestehen Schwächen gegen Schimmelpilze. Wegen seiner guten pharmakologischen Eigenschaften (Verabreichung oral bzw. parenteral, hervorragende Gewebegängigkeit, ausgezeichnete Verträglichkeit) wurde es zu einem Basistherapeutikum in der Therapie sowie Prophylaxe von Pilzinfektionen. Fluconazol wird vorragngig renal ausgschieden. 
  • Itraconazol: Itraconazol hat ein vergleichsweise breiteres Spektrum als Fluconazol, wobei vor allem die bessere Wirkung gegen einige Schimmelpilze hervorzuheben ist. Das stark lipophile Präparat wird jedoch kaum intestinal resorbiert, es muss erst in einem Träger, dem Cyclodextrin, gelöst werden. Auf diese Weise kann es parenteral appliziert werden. 
  • Voriconazol: Voriconazol ist das Triazol mit dem breitesten Wirkspektrum. Auch Pilze der Gattungen Fusarium sowie Zygomyzeten, im Spektrum dieses Azolantimykotikums. Es kann oral oder i.v. (inkorporiert in Cyclodextrin) appliziert werden. In der Prophylaxe von Pilzinfektionen von Schwerstkranken spielt es eine zunehmende Rolle.
  • Posaconazol: Posaconazol ist seit Oktober 2005 in Deutschland für Erwachsene zugelassen. Posaconazol gilt als ein Antimykotikum, das bei schweren, oder bei Itraconazol- bzw. Amphotericin B-resistenten Pilzinfektionen, v.a. bei immungeschwächten Patienten angewendet wird. Posaconazol hemmt die Ergosterolbiosynthese und hier ein pilzspezifisches Cytochrom-P450-Isoenzym (CYP51A1), das für die Umwandlung von Lanosterol in Ergosterol verantwortlich ist. Ergosterolvorstufen werden in die Membran eingebaut, und die Permeabilität für Zellbestandteile erhöht sich. Posaconazol ist stark lipophil und wird nahezu ausschließlich metabolisiert. 65% der oralen Dosis werden unverändert im Darm ausgeschieden. 
  • Isavuconazol: Triazol-Antimykotikum zur Behandlung einer invasiven Aspergillose oder Mucormykose bei Patienten, bei denen, eine Behandlung mit Amphotericin B nicht angemessen ist.

Allgemeine Information

Insbesondere die Triazole haben erheblich bessere therapeutische Eigenschaften gegenüber den Imidazol-Antimykotika aufgrund ihrer höheren Affinität zum Pilzenzym. Die metabolische Elimination der Triazole erfolgt in unterschiedlichem Ausmaß über CYeP3A4, CYP2C9/2C19 oder Glucoroinidierung (Letzteres gilt v.a. für Posoconazol). Triazole wirekn auch als Hemmstoffe der CYP-Enzyme und haben deshalb ein hohes Interaktionspotenzial.

Verweisende Artikel (1)

Isavuconazol;
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