Rasselgeräusche

Autoren: Tarik Farrag, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 22.10.2022

This article in english

Synonym(e)

RG; RGs

Definition

Rasselgeräusche (RG, RGs) zählen formal zu den Atemnebengeräuschen. Diese Geräusche treten neben dem physiologischen Vesikuläratmen auf und deuten meist auf pathologische Veränderungen hin. Pathophysiologisch entstehen Rasselgeräusche durch das Vorhandensein von Sekreten oder Flüssigkeiten und die somit veränderten Auskultationseigenschaften der Lunge.

Einteilung

Rasselgeräusche lassen sich im Wesentlichen in feuchte und trockene Rasselgeräusche einteilen. Diese Einteilung ist jedoch nicht mehr ganz aktuell. Eine neuere Einteilung spricht nur noch von Atemnebengeräuschen und teilt diese in diskontinuierliche und kontinuierliche Atemnebengeräusche ein. Diese Einteilung in feuchte und trockene Rasselgeräusche ist im klinischen Alltag jedoch sehr präsent und wird oft als Synonym für diskontinuierliche und kontinuierliche Atemnebengeräusche verwendet. 

Vorkommen

Diskontinuierliche Atemnebengeräusche/ Ehemals feuchte Nebengeräusche/Rasselgeräusche:

Entstehung durch dünnflüssige Sekrete, v.a. während der Inspiration. Am Geräuschcharakter lässt sich festmachen, in welchem Abschnitt der Atemwege pathologische Veränderungen vorliegen. Die Einteilung erfolgt in feinblasige, mittelblasige und grobblasige Atemnebengeräusche.

Grobblasige Atemnebengeräusche:  Lungenabschnitte mit großem Lumen

                   Vorkommen bei: Lungenstauung/ Lungenödem, Bronchiektasen

                   Gelegentlich sogar ohne Stethoskop wahrnehmbar

Mittelblasige Atemnebengeräusche:   Lungenabschnitte mit mittlerem Lumen

                     Vorkommen bei: Bronchitis

Feinblasige Atemnebengeräusche:          Lungenabschnitte mit kleinem Lumen ( im Bereich der Lungenbläschen)

                     Vorkommen bei: Pneumonie

 

Knisterrasseln:

Eine Sonderform ist das Knisterrasseln (Sklerosiphonie): Vorkommen bei Lungenfibrose, auskultatorisch v.a. endinspiratorisch wahrnehmbar, in den basalen Lungenabschnitten

 

Klangaspekt der feuchten Atemnebengeräusche:

Klingend              „ohrnah“, z.B. bei einer Pneumonie

Nicht klingend   „ohrfern“, im Lungeninneren, z.B. bei Lungenödem

Metallisch           Pneumothorax

 

Kontinuierliche Atemnebengeräusche/ Ehemals trockene Nebengeräusche/Rasselgeräusche:

Entstehung durch zähflüssige Sekrete, meist einhergehend mit Schleimhautschwellungen. Zu den kontinuierlichen Atemnebengeräuschen gehören Stridor, Brummen, Pfeifen und Giemen.

Stridor                        sowohl inspiratorisch als auch exspiratorisches Vorkommen,

                                    Ursache: Verengung der Atemwege, auskultatorisch: hörbares Strömungsgeräusch,

                                    Vorkommen exspiratorisch: bei Asthma bronchiale, COPD,               

                                    Vorkommen inspiratorisch: Epiglottitis, Pseudokrupp, Fremdkörperaspiration, beidseitige Stimmbandparese

Brummen                      Ursache: Schleimfäden in den großen Atemwegen, auskultatorisch: niederfrequentes Geräusch, typisches Vorkommen u.a. beim Asthma-Anfall

Pfeifen/Giemen            Ursache: Ursache Verengung der Atemwege, z.B. durch Schleim, Giemen ist hierbei auskultatorisch durch die Verengung der kleinsten Atemwege (Bronchiolen) zu erklären, typisches Vorkommen u.a. bei Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sowie Asthma bronchiale

Hinweis(e)

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 22.10.2022