MODY 11 E11.-

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.06.2019

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Synonym(e)

Maturity Onset Diabetes of the Young Typ 11; Maturity-onset diabetes of the young, type 11; MODY11; MODY Typ 11; OMIM 613375

Definition

MODY ist das Akronym für "Maturity-onset Diabetes of the Young" und bezeichnet eine Gruppe autosomal-dominant vererbter, genetisch heterogener, nicht immer insulinabhängiger Formen des Diabetes. Die MODY-Formen des Diabetes werden durch verschiedene Störungen der Betazell-Funktionen im Pankreas hervorgerufen. Das Körpergewicht der MODY-Patienten ist meist normal. Es werden auch keine der für Typ-1-Diabetes charakteristischen Autoimmunphänomene beobachtet. Selten sind weitere assoziierte Organdysplasien (Augen, Pankreas, Darm).

 

Ätiopathogenese

Der sehr seltene MODY 11 wird durch monogene, autosomal-dominant vererbte Mutationen im BLK-Gen, das auf dem kurzen Arm von Chromosom 8p23.1 lokalisiert ist, hervorgerufen. Das BLK-Gen kodiert einen Transkriptionsfaktor (B-lymphozytären Tyrosinkinase), der in den pankreatischen Beta-Zellen die Transkription von Genen reguliert, die an der Insulin-Produktion und Sekretion beteiligt sind. Die Mutationen im BLK-Gen führen zu einer pathologisch erniedrigten Insulinbildung. Weiterhin führen die Mutationen zu Fehlfunktionen verschiedener Bauchspeicheldrüsen-Enzyme (z.B. der pankreatischen Lysophospholipase).

Klinisches Bild

Für die Mehrzahl der MODY 11-Patienten gilt klinisch: ein frühe Erkrankungsalter (in der Regel <25 Jahre), ein insgesamt milder klinischer Verlauf, Hyperglykämie; schlanke Patienten ohne Typ1-Diabetes; Auftreten des Diabetes in mehreren Generationen, wobei fehlende Diabetesfälle in der Familie einen MODY 11 nicht ausschließen, da der Diabetes häufig nicht erkannt wird. Der Prozentsatz der BLK-Genmutationen bei allen MODY-Patienten wird auf ungefähr <1% geschätzt.

Zu den charakteristischen Merkmalen von MODY 11 gehört das Fehlen von Autoimmunphänomenen (kein Nachweis von GAD-AK und IA2-AK). Die Gen-Analyse liefert eine zuverlässige Bestätigung des klinischen Verdachts, so dass eine geeignete Therapie eingeleitet werden kann.

Literatur
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  1. Islam KB et al. (1995) Molecular cloning, characterization, and chromosomal localization of a human lymphoid tyrosine kinase related to murine Blk.J Immunol 154:1265-1272.
  2. Zhang H et al. (2012) The Blk pathway functions as a tumor suppressor in chronic myeloid leukemia stem cells. Nature Genet 44: 861-871

Verweisende Artikel (1)

MODY;

Weiterführende Artikel (1)

BLK-Gen;

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Zuletzt aktualisiert am: 23.06.2019