Isavuconazol

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 22.04.2020

This article in english

Definition

Triazol-Antimykotikum zur Behandlung einer invasiven Aspergillose oder Mucormykose bei Patienten, bei denen, eine Behandlung mit Amphotericin B nicht angemessen ist. Isavuconazol kann als mittelstarker Inhibitor von CYP3A4/5 betrachtet werden und die systemische Exposition gegenüber Arzneimitteln, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Isavuconazol erhöht sein.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Aufsättigungsdosis: zwei Kapseln (entspricht 200 mg Isavuconazol) alle 8 Stunden in den ersten 48 Stunden (insgesamt 6 Anwendungen). Erhaltungsdosis: zwei Kapseln (entspricht 200 mg Isavuconazol) einmal täglich; die Einnahme hat 12 bis 24 Stunden nach der letzten Aufsättigungsdosis zu beginnen. Für langfristige Behandlungen über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten sollte eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erfolgen

Bei leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörungen und Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Klassifikation A und B) ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Isavuconazol bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Eingeschränkte Indikation

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff; gleichzeitige Anwendung mit Ketoconazol, gleichzeitige Anwendung mit hochdosiertem Ritonavir (> 200 mg alle 12 Stunden; gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4/5-Induktoren (z. B. Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, lang wirkenden Barbituraten wie z. B. Phenobarbital), Phenytoin und Johanniskraut, sowie mit mäßig starken CYP3A4/5-Induktoren wie z. B. Efavirenz, Nafcillin und Etravirin. Patienten mit familiärem Short-QT-Syndrom.

Unerwünschte Wirkungen

Hypotonie, respiratorische Insuffizienz, Dyspnoe, Arzneimittelexanthem und Pruritus auftreten. Nachweislich wurde ein Stevens-Johnson-Syndrom, während der Behandlung mit Azol-Antimykotika berichtet. Kardiovaskuläre Wirkungen: Verkürzung des QT-Intervalls

Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen waren erhöhte Werte in Tests der Leberchemie (7,9 %), Übelkeit (7,4 %), Erbrechen (5,5 %), Dyspnoe (3,2 %), Abdominalschmerzen (2,7 %), Diarrhoe (2,7 %), Kopfschmerzen (2,0 %), Hypokaliämie (1,7 %) und Exantheme (1,7 %).

Kontraindikation

Isavuconazol ist bei Patienten mit familiärem Short-QT-Syndrom kontraindiziert. Somit ist Vorsicht geboten für Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die das QT-Intervall verkürzen (wie z. B. Rufinamid).

Erhöhte Lebertransaminasen oder Hepatitis: möglich ist das Auftreten erhöhter Lebertransaminasen.

Gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln

CYP3A4/5-Inhibitoren wie z.B. Ketoconazol sind kontraindiziert.

Präparate

CRESEMBA 100 mg Hartkapseln

Verweisende Artikel (1)

Triazol-Antimykotika;
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 22.04.2020