Glukuronidierung

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 08.08.2019

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Synonym(e)

Glucuronidation (e)

Definition

Intrazelluläre, v.a. im endoplasmatischen Retikulum der Hepatozyten stattfindende metabolische Reaktion bei der Glukuronsäure an ein endo- oder exogenes Substrat transferiert wird. Katalysiert wird die Reaktion von UDP-Glukuronosyltransferasen (UGT) von denen mehrere Isoenzyme existieren. Eine Hemmung oder Induktion der UGT kann zu Arzneimittel-Wechselwirkungen führen.

Die UDP-Glukuronosyltransferasen werden in Familien und Unterfamilien eingeteilt werden:

  • UGT1: Familie 1
  • UGT1A: Unterfamilie A
  • UGT1A1: Individuelles Enzym

Die UDP-Glukuronosyltransferasen befinden sich im endoplasmatischen Retikulum der Zellen v.a. der Hepatozyten. UDP-Glukuronosyltransferasen kommen auch extrahepatisch in verschiedenen weiteren Organen vor.

Allgemeine Information

Die Glukuronidierung wird durch das Enzym UDP-Glukuronosyltransferase (UGT) katalysiert. Unter Abspaltung des UDP am C1-Kohlenstoffatom der UDP-Glukuronsäure wird Glukuronsäure über eine glykosidische Bindung mit dem Substrat an C1 verbunden. Der Vorgang der Glukuronidierung findet im endoplasmatischen Retikulum der Hepatozyten statt. Die entstehenden Glukuronide sind deutlich hydrophiler als die Ausgangssubstrate. Damit wird die Ausscheidung über die Niere ermöglicht.

Arzneistoffe: Die Glukuronidierung ist ein wichtiger Phase II-Metabolismus (Konjugation) für die Verstoffwechslung von Arzneistoffen, Steroidhormonen, Glukokortikoiden, Bilirubin und anderen lipophilen Substanzen (Biotransformation).  Zahlreiche pharmazeutische Wirkstoffe werden glukuronidiert–z.B. NSAR, Paracetamol, Steroide Antiepileptika, Paracetamol, Opioide, Östrogene: Estradiol, Ethinylestradiol, Trizyklische Antidepressiva, Naloxon, Benzodiazepine, Lamotrigin u.a.

Arzneimittel-Wechselwirkungen: Wie die Cytochrome P450 können auch die UDP-Glukuronosyltransferasen gehemmt und induziert werden und auf diesem Weg Interaktionen verursachen.

Beispiele für Inhibitoren sind Immunsuppressiva. Beispiel für Induktoren sind Rifamycin, Barbiturate und versch. Antiepileptika.

Verweisende Artikel (1)

Crigler-Najjar-Syndrom;
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