TACE

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 31.01.2019

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Synonym(e)

Transarterielle Chemoembolisation

Allgemeine Definition

Akronym für „transarterielle Chemoembolisation“. TACE beschreibt ein minimal-invasives Verfahren, bei dem unter der Kontrolle bildgebender Verfahren selektiv ein Chemotherapeutikum in ein Tumorareal eingebracht wird. Anschließend werden die nutritiven peritumoralen Gefäße embolisiert.  TACE ermöglicht eine lokal begrenzte Wirkung eines Chemotherapeutikums (z.B. Fluorodeoxyuridin, Mitomycin C ) und weiterhin eine Schonung des Gesamtorganismus.

Durchführung

Eingesetzt wird TACE v.a. bei Geschwülsten der Leber (so beim HCC bzw. bei Lebermetastasen anderer Malignome): 

  • Bei Beachtung der Milan-Kriterien ist TACE beim HCC eine potenziell kurative Therapie.
  • Überbrückungsmaßnahmen bis zur Transplantation (LTX)
  • Allerdings wird das Verfahren häufig in einem Erkrankungsstadium eingesetzt, in dem lediglich noch eine palliative und lebensverlängernde Therapie das Ziel ist und eine komplette Heilung nicht mehr möglich ist.

Grundsätzlich ist die TACE ein Behandlungsverfahren, das mehrfach durchgeführt werden kann. Das Therapieintervall liegt je nach Verträglichkeit und toxischen Nebenwirkungen zwischen 4 Wochen und 3 Monaten. Eine Fortsetzung der TACE ist indiziert, sofern nach initialem Ansprechen vitale hypervaskularisierte Tumorherde persistieren oder neue Tumorherde auftreten und keine Kontraindikationen vorliegen. Die TACE sollte so lange repetitiv fortgesetzt werden, bis alle Tumorherde devaskularisiert sind. Dies kann mittels Schnittbilddiagnostik kontrolliert werden. Aufgrund des typischen Perfusionsmusters des HCC sind mehrphasige CT- oder MRT-Untersuchungen mit mindesten einer arteriellen und einer portalvenösen Kontrastierungsphase notwendig. In MRT-Untersuchungen lassen sich nekrotische und vitale Tumoranteile präziser differenzieren als in der CT, allerdings nur bei optimaler Bildqualität. Bei ersichtlicher Tumorprogression und fehlendem Ansprechen auf die TACE ist diese zu beenden und die Durchführbarkeit anderer Therapiemöglichkeiten zu prüfen.

Kontraindikation

Pfortaderthrombose

Hinweis(e)

Gesundes Lebergewebe wird zu 75% über das Portalvenensystem und nur zu 25% über die Arteria hepatica versorgt. Lebertumoren hingegen werden bis zu 95% über die Leberarterien versorgt.

Literatur
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  1. Doci R  et al. (1988) Intrahepatic chemotherapy for unresectable hepatocellular carcinoma. Cancer 61: 1983-1987
  2. Ikeda M et al. (2004) Transcatheter arterial chemotherapy with and without embolization in patients with hepatocellular carcinoma. Oncology 66: 24-31.
  3. Lammer J et al. (2010) Prospective randomized study of doxorubicin-eluting-bead embolization in the treatment of hepatocellular carcinoma: results of the PRECISION V study. Cardiovasc Intervent Radiol 33: 41-52
  4. Marelli L et al. (2007)  Transarterial therapy for hepatocellular carcinoma: which technique is more effective? A systematic review of cohort and randomized studies. Cardiovasc Intervent Radiol 30: 6-25

Verweisende Artikel (1)

Hepatozelluläres Karzinom;

Weiterführende Artikel (2)

Hepatozelluläres Karzinom; Milan-Kriterien;
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