Brain natriuretic Peptid

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 07.09.2021

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Synonym(e)

Brain natriuretic peptide, BNP; B-type-natriuretic peptide; B-Typ Natriuretisches Peptid

Definition

Das Brain Natriuretic Peptid (ein Mißnomen) gehört zu den so genannten "natriuretischen Peptiden" des Herzens (s.a. ANP, CNP). BNP sorgt dafür, dass Natrium über die Nieren ausgeschieden wird. BNP ist ein Gegenspieler des blutdruckerhöhenden Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Das Peptid wird hauptsächlich bei Druck – und Volumenbelastung in den Herzkammern gebildet, zu einem geringen Anteil in den Vorhöfen.

BNP ist also wichtig für den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers sowie für den Blutdruck. Es ist der Gegenspieler des Systems im Körper, das den Blutdruck steigen lässt, nämlich des sogenannten "Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems". BNP hemmt die Ausschüttung von Renin (Hormon der Niere, das den Blutdruck steigen lässt) und Aldosteron (Hormon der Nebennierenrinde, das verhindert, dass Natrium über die Niere ausgeschieden wird). Es wirkt außerdem gefäßerweiternd (Gefäßerweiterung = Vasodilatation). BNP findet sich in hoher Konzentration bei Patienten mit Herzinsuffizienz.  

Hinweis(e)

BNP wurde zuerst im Gehirn von Schweinen entdeckt, daher der Name „brain“.

Der Begriff "natriuretische" bedeutet, dass durch die Beeinflussung von NPs Natrium mit dem Urin ausgeschieden wird. BPN regt die Niere zur Ausscheidung von Natrium an. Ist BNP in hohen Konzentrationen im Blut vorhanden, so erhöht es auch den Blutfluss in der Niere sowie die glomeruläre Filtrationsrate.

Normwerte:  BNP-Werte  bis zu maximal 100 ng/l Serum gelten als normal. Die Referenzwerte können von Labor zu Labor schwanken. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert.

Die BNP-Plasmaspiegel sind bei Frauen >Männer. Sie steigen mit zunehmendem Alter. BNP-Werte im Blut > 100 ng/l weisen v.a. auf eine Herzschädigung hin – z.B. auf einen Herzinfarkt oder eine Herzinsuffizienz. Auch Nieren-, Lungen- und Lebererkrankungen können zu erhöhten BNP-Werten führen. 

Literatur
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  1. de Bold AJ et al. (1981) A rapid and potent natriuretic response to intravenous injection of atrial myocardial extract in rats. Life Sciences 28: 89–94.
  2. de Bold AJ (November 1985). Atrial natriuretic factor: a hormone produced by the heart". Science. 230: 767–770.
  3. Potter LR et al. (2009) Natriuretic peptides: their structures, receptors, physiologic functions and therapeutic applications. Handbook of Experimental Pharmacology. cGMP: Generators, Effectors and Therapeutic Implications. 191. Springer Berlin Heidelberg. SS 341–366.
  4. Yan W et al. (1999). Corin, a mosaic transmembrane serine protease encoded by a novel cDNA from human heart. The Journal of Biological Chemistry. 274: 14926–1435.

Verweisende Artikel (1)

Natriuretische Peptide;
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