Autosomal-dominante Hypercholesterinämie mit PCSK9-Mutation E78.0

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2019

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Synonym(e)

OMIM 607786

Erstbeschreiber

Haddad et al. 1999

Vorkommen/Epidemiologie

Selten; es sind weltweit lediglich einige wenige Familien beschrieben worden.

Ätiopathogenese

PCSK9 (Proproteinconvertase subtilisin-like kexin type 9) ist eine Serinprotease, die den proteasomalen Abbau von LDL-Rezeptoren vermittelt. PCSK9 bindet an den LDL-Rezeptor (LDL-R) und wird mit diesem verstärkt von Leberzellen aufgenommen. Durch die Bindung an PCSK9 wird die Endozytose und die Degradation des LDL-Rezeptors in Endosomen gefördert. Somit sind weniger LDL-Rezeptoren für die Rezirkulation an die Zelloberfläche verfügbar. Dadurch nimmt die Bindung von LDL-Cholesterin ab.

Mutationen in PCSK9-Gen führen zu einer pathologisch erhöhten PCSK9-Aktivität und zu einem verstärkten Abbau von LDL-Rezeptoren (LDL=low density lipoproteins) und damit zu einem Anstieg von LDL im Plasma.

Der humanisierte Antikörper Evolocumab bindet gezielt das Serum-PCSK9, wodurch die Bildung von LDL-Rezeptor-PCSK9-Komplexen und die intrazelluläre Degradation des LDL-Rezeptors verhindert werden. Somit kann vermehrt LDL-Cholesterin von den LDL-Rezeptoren aufgenommen werden und dann intrazellulär abgebaut werden.

Klinisches Bild

Der klinische Verlauf entspricht der autosomal-dominanten familiären Hypercholesterinämie mit LDL-Rezeptor-Defekten (s. dort).

Therapie

PCSK9-Inhibitoren wie z.B. Evolocumab

Disclaimer

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