Schmutztätowierung L81.83

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Co-Autor: Dr. med. Stephan Große-Büning

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Zuletzt aktualisiert am: 01.02.2019

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Synonym(e)

Pulvereinsprengungen; Schwarzpulvereinsprengung; Traumatic Tattoos

Definition

Eindringen von Schmutz- und Staubpartikeln in die Haut, v.a. bei Auto- , Fahrrad- und Motorradunfällen. Sonderformen sind die Kohlestaubtätowierung, bei der Kohleteilchen durch die Haut , v.a. bei Bergleuten, eindringen und die Pulvertätowierung (Schwarzpulvertätowierung), bei der eine Pulvereinsprenung nach Schussverletzungen oder durch explodierende Feuerwerkskörper (typischer Silvesterunfall) erfolgt.

Therapie

Sofortiges Entfernen der Fremdkörpereinsprengungen. Vor Therapie Röntgenaufnahmen der Weichteile, um Lokalisation von Metallsplittern zu identifizieren. Lokale Desinfektion mit der Sprühmethode. Behandlung unter Lokal-, Spinal- oder Allgemeinanästhesie, je nach Ausdehnung und Lokalisation der Hautveränderungen. Entfernung größerer, oberflächlich in der Haut liegender Partikel mittels Splitterpinzette. Entfernung von Pulverpartikeln durch längeres Bürsten mit Metall- bzw. harten Nylonbürsten bis zur oberflächlichen Exkoriation. Abdecken mit Gazewundauflagen (z.B. Braunovidon Gaze).

Verbliebene Partikel können erfolgreich mit dem gütegeschalteten Nd:Yag-Laser (1064nm) bzw. dem gütegeschalteten Rubinlaser (694nm) behandelt werden.

Literatur
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  6. Werner S et al. (1999) Entfernung von Tätowierungen mit dem gütegeschalteten Rubinlaser und dem gütegeschalteten Nd: YAG-Laser. Hautarzt 50: 174–180

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