Plasmatische Gerinnung - Extrinsisches System

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 02.08.2016

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Definition

Schnell ablaufende Gerinnung: Das extrinsische System ist eine Phase der plasmatischen Gerinnung und erhielt seine Bezeichnung, da seine Aktivierung direkt nach einer Gewebsläsion erfolgt (s. u. Hämostase).

Allgemeine Information

Bei einer Gewebsläsion wird Gewebsthromboplastin (Faktor III) freigesetzt. Das wiederum aktiviert den Faktor VII, das sogenannte Prokonvertin. Die Aktivierung des Faktors VII erfolgt zusammen mit Ca++ durch eine proteolytische Spaltung des F-VII.
Zusätzlich zu dem Gewebsfaktor wird der Faktor VII auch durch eine F-VII-aktivierende Protease (FSAP) aktiviert.

Bei der Aktivierung des Faktors X münden das intrinsische und das extrinsische System in einen gemeinsamen Weg. Weiterhin ließ sich nachweisen, dass der Faktor VIIa auch den Faktor IX des intrinsischen Weges aktiviert.
Der aktivierte Faktor X aktiviert zusammen mit dem Faktor Va als Coenzym, Phospholipiden und Ca++ das Prothrombin (Faktor II). Aus dem Prothrombin entstehen durch proteolytische Spaltung das Thrombin sowie die Prothrombinfragmente F1 und F2.

Die Reaktion, bei der das Prothrombin in Thrombin umgewandelt wird, ist abhängig vom Kontakt zur Membranoberfläche. Die Prothrombinfragmente F1 und 2 besitzen eine diagnostische Bedeutung, z.B. bei einem vorliegenden AT-III-Mangel, Protein C-Mangel. Über das Thrombin erfolgt schließlich die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin.

Literatur
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  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 74f.
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