Malassezia

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 16.12.2019

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Synonym(e)

Malassezia-Hefen; Non-Candida yeast; Pityrosporon orbiculare; Pityrosporon ovale; Pityrosporum

Erstbeschreiber

Die Gattung wurde 1889 von Henri Ernest Baillon erstmals beschrieben. Der Name „Malassezia“ bezieht sich auf Louis-Charles Malassez.

Definition

Schwer kultivierbarer lipophiler Hefepilz, der sich nur in einem mit Öl, Glycerin oder Glycerinmonostearat angereicherten Milieu entwickelt. Die Gattung Malassezia umfasst Arten, deren natürlicher Lebensraum die Haut von Menschen und anderen warmblütigen Tieren ist. Malassezia-Spezies wurden mit einer Vielzahl von dermatologischen und sogar systemischen Erkrankungen  in Verbindung gebracht. Die Pityriasis versicolor ist neben der Malassezia-Follikulitis die einzige Hautkrankheit, bei der Malassezia eindeutig als ätiologisch ursächlich angesehen wird. Bei den anderen Dermatosen, wie z.B. der seborrhoischen Dermatitis, der atopischen Dermatitis und der Psoriasis können Malassezia eine pathogene Rollen spielen. Keinen Hinweis gibt es darauf, dass die Organismen in die Haut invadieren.

Erreger

Mlassezia tritt vorwiegend als Kommensale auf talgdrüsenreicher Haut auf. Aufgrund der unterschiedlichen Morphologie dieser Hefe wurden bis vor kurzem Pityrosporum ovale, Pityrosporum orbiculare und Malassezia als drei verschiedene Organismen angesehen.

Pityrosporum bezeichnet die myzelbildende Form von Malassezia furfur, früher als der Erreger der Pityriasis versicolor beschrieben. Inzwischen wurde in größeren Studien nachgewiesen, dass zu >90% Malassezia globosa ursächlicher Erreger der Pityriasis versicolor ist. Wie bei den Candida-Arten, lässt sich auch bei Malassezia-Spezies ein Übergang von der Hefephase zur myzelbildenden Phase beobachten.

Erreger

Malassezia-Hefen wurden mindestens in 15 Arten klassifiziert, von denen die nachfolgenden Arten aus menschlicher Haut isoliert wurden (Prohic A et al. 2016):

  • Malassezia furfur
  • Malassezia pachydermatis
  • Malassezia sympodialis
  • Malassezia slooffiae
  • Malassezia globosa
  • Malassezia obtusa
  • Malassezia restricta
  • Malassezia dermatis
  • Malassezia yamatoensis.

Weitere Arten sind:

  • Malassezia nana
  • Malassezia japonica
  • Malassezia caprae
  • Malassezia cuniculi
  • Malassezia arunalokei
  • Malassezia equina

Hinweis(e)

Das Genom von Malassezia globosa ist inzwischen entschlüsselt. Dieser Organismus ist außerordentlich effizient, bildet mehr als 50 Enzyme, darunter 14 Lipasen. Eine Fettsäuresynthetase fehlt, was den Hefepilz von einer Lipidquelle abhängig macht. Die lipophilen Hefen spalten die Triglyceride im Sebum in Glycerin und freie Fettsäuren. Die gesättigten Fettsäuren werden von Malassezia verstoffwechselt, während die ungesättigten in die tieferen Schichten der Haut penetrieren und dort eine Irritation hervorrufen. Die Folge ist eine vermehrte Zellproliferation mit makroskopisch sichtbaren Schuppen.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Cafarchia C et al. (2015) Azole susceptibility of Malassezia pachydermatis and Malassezia furfur and tentative epidemiological cut-off values. Med Mycol 53:743-748.
  2. Lin SY et al. (2019) The epidemiology of non-Candida yeast isolated from blood: The Asia Surveillance Study. Mycoses 62:112-120.
  3. Prohic A det al.(2016) Malassezia species in healthy skin and in dermatological conditions.
    Int J Dermatol 55:494-504.


     

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