Oxyuriasis B80.x0

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 18.11.2019

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Synonym(e)

Enterobiasis; Oxyurenbefall

Definition

Weltweit verbreitete Wurmerkrankung durch Enterobius vermiculata. Die Oxyuriasis ist die häufigste Wurminfektion beim Menschen in Mitteleuropa.

Erreger

Enterobius vermicularis. Die weiblichen Würmer sind 8-13mm, die männlichen 2-5mm lang.

Ätiopathogenese

Infektion durch Wurmeier auf kotgedüngten Salaten und Gemüsen. Erneute Übertragung der Eier vom After zum Mund durch Schmutz- und Schmierinfektion (häufigster Übertragungsweg, der dadurch begünstigt wird, dass die Eier unter günstigen Bedingungen bis zu 20 Tage außerhalb des Körpers überleben können).

Manifestation

Vor allem Kinder.

Klinisches Bild

Pruritus analis, Kratzen mit Erosionen. Auch Bild des nässenden Analekzems. Ekzematisation. Evtl. Sekundärinfektion: Pyodermie, Condylomata acuminata, Mollusca contagiosa im Analbereich. Bei Mädchen evtl. Vulvovaginitis. Selten: Chronisch rezidivierende Urtikaria.

Diagnose

Erregernachweis: Makroskopisch. Oxyuren oder Wurmeier in der Aftergegend oder im Stuhl. Zum Nachweis der Wurmeier durchsichtiges Klebeband morgens an den Analrand drücken und mikroskopisch untersuchen.

Komplikation(en)

Blepharitis oder Augenmuskelerkrankungen sind möglich.

Therapie allgemein

Hygiene: Fingernägel kurz halten, nach dem Stuhlgang Hände mit Seife und Nagelbürste waschen. Bett- und Leibwäsche 8 Tage lang häufig wechseln und auskochen.

Externe Therapie

Bei Superinfektion oder ausgeprägter Ekzemreaktion desinfizierende Sitzbäder mit Kaliumpermanganat (hellrosa) oder Chinolinol (z.B. Chinosol 1:1000 oder R042 ).

Merke! Untersuchung des Umfelds auf weitere Infektionsträger (z.B. Familie, Kindergarten, Schule)!

Interne Therapie

Einmalgabe von Pyrantel (z.B. Helmex) 10 mg/kg KG (max. 1 g) oder Mebendazol (z.B. Vermox) 100 mg p.o. Nachkontrollen in 2-wöchigen Abständen und ggf. Wiederholen der Therapie, s.a. Wurminfektion.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Elston DM (2003) What's eating you? Enterobius vermicularis (pinworms, threadworms). Cutis 71: 268-270
  2. Lee SC et al. (2002) Detection of Enterobius vermicularis eggs in the submucosa of the transverse colon of a man presenting with colon carcinoma. Am J Trop Med Hyg 67: 546-548
  3. Yang CA et al. (2017) Impact of Enterobius vermicularis infection and mebendazole treatment on
    intestinal microbiota and host immune response. PLoS Negl Trop Dis 11:e0005963.
     

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