Myiasis externa B87.8

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Wundmyiasis

Definition

Myiasis mit Entwicklung von Fliegenlarven in offenen Hautwunden, ulzerierten Hautveränderungen und nekrotisch zerfallenden Tumoren infolge der Eiablage unterschiedlicher Fliegenarten, z.B. Musca domestica, Calliphoriden u.a.

Vorkommen/Epidemiologie

Selten unter normalen hygienischen Verhältnissen in Deutschland, gelegentlich aber bei Migranten oder Fernreisenden anzutreffen. Gehäuft in Ländern der dritten Welt, insbes. bei schlechten hygienischen Verhältnissen oder Kontakt zu Tieren.

Therapie

  • Bei oberflächlicher Myiasis wird in aller Regel einfache Reinigung der Wunde und Expulsion der Larven ausreichend sein. In seltenen Fällen bei tieferen Gängen oder Unsicherheit, ob die Larven vollständig entfernt sind, ist es sinnvoll, dass die betroffenen Stellen für einige Stunden mit Fettsalben wie Vaselinum alb. oder Paraffin dick abgedeckt werden. Aufgrund des Sauerstoffmangels begeben sich die Larven aus ihren Krypten an die Oberfläche. Nach Entfernung des Fettes manuelle Expulsion der Larven mit der Pinzette oder Skalpell, ggf. in LA durch Umspritzung mit Scandicain bzw. Chlorethylspraybehandlung.
  • Bei Nasenbefall Abtötung der Maden durch Verschluss des Nasenloches mit einem Wattebausch, getränkt in Choroform und Terpentin (1:4), anschließende Entfernung der Larven.
  • Bei Sekundärinfektionen Breitbandantibiose, z.B. mit penicillinasefesten Penicillinen wie Dicloxacillin (z.B. InfectoStaph Kps.) 2-3 g/Tag p.o. über 10 Tage, wenn möglich nach Antibiogramm. Wundbehandlung.

Literatur
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