Synonym(e)
Definition
Im biologischen Sinn wird ein Organismus, der aus genetisch verschiedenen Zellen aufgebaut ist, die aus einer homogenen Zygote hervorgegangen sind, als Mosaik bezeichnet. Im Gegensatz hierzu entsteht eine Chimäre aus unterschiedlichen Zellpopulationen. Bei den kutanen Mosaiken lassen sich 2 Kategorien unterscheiden:
- Epigenetische Mosaike: Alle Zellen verfügen über dasselbe Genom. Durch den Einfluss bestimmter Steuerungsgene entstehen funktionell unterschiedliche Zellklone. Diese funktionellen Mosaike sind erblich.
- Genetische Mosaike: Zwei oder mehr Zellpopulationen verfügen über unterschiedliche Genome.
Erworbene Mosaikdermatosen: Einige erworbene, gewöhnlich diffus verteilte Hautkrankheiten können (in einer Phase der Exazerbation) "plötzlich" entlang der Blaschko-Linien auftreten (bei atopischem Ekzem, Psoriasis vulgaris, Dyskeratosis follicularis, Lichen planus, zirkumskripter Sklerodermie u.a.). Ursache ist wahrscheinlich ein als "Locus minoris resistentiae" fungierender, mutierter Zellklon, in dem die zugrunde liegende Erkrankung realisiert wird.
Klinisches Bild
Mosaike lassen sich an der Haut besonders leicht erkennen, da sich die unterschiedlichen Zellsysteme häufig morphologisch sichtbar voneinander unterscheiden. Es lassen sich sehr vielfältige Mosaikmuster in der Haut unterscheiden:
- Typ I: Hauterscheinungen entlang der Blaschko-Linien (ILVEN, Incontinentia pigmenti achromians (Ito); Incontinentia pigmenti, Typ Bloch-Sulzberger).
- Typ II: Schachbrettmuster (Naevus spilus, Becker-Naevus).
- Typ III: Phylloides Muster (Phylloide Hypomelanose).
- Typ IV: Fleckförmiges Muster ohne Mittellinienbegrenzung (melanozytäre Riesennaevi).
- Typ V: Lateralisierungsmuster (CHILD-Syndrom).
- Zwillingsflecken: eng benachbartes Auftreten zweier Fehlbildungen bei ein und dem selben Patienten.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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