Microsporum audouinii

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 27.05.2017

This article in english

Erstbeschreiber

Gruby, 1843

Allgemeine Definition

Anthropophiler Dermatophyt. In Europa hat M. audouinii seine Bedeutung weitgehend verloren. Früher war M. audouinii als Erreger der "Waisenhauskrankheit" bzw. "Mikrosporie der Kinderköpfe" klinisch und epidemiologisch bedeutungsvoll. Spontanremission mitunter erst in der Pubertät.

Anzucht: Besonders gut aus befallenen Haaren.

Vorkommen/Epidemiologie

Vor allem bei Kindern, meist in kleineren Epidemien. Gehäuft in Afrika und Asien.

Manifestation

Prädilektionsstellen: Kapillitium bei Kindern.

Klinisches Bild

  • S.u. Tinea capitis, Mikrosporie, Tinea. Mitbefall der Haare, meist retroaurikulär, im Nacken oder am Hinterkopf beginnend.
  • Befall der Haare an der Follikelmündung, Abwärtswachsen des Myzels im Haar bis zur keratinogenen Zone und Bildung eines mosaikähnlichen Sporenmantels um das Haar. Elastizitätsverlust und Abbrechen der Haare.

Mikroskopie

  • Kammhyphen, Tennisschlägerhyphen, Streichholzhyphen.
  • Mikrokonidien: Selten, birnenförmig, einkammerig, lateral an den Hyphen stehend.
  • Makrokonidien: Selten, gering entwickelt, dickwandig, glattwandig, unregelmäßig ausgeprägte Spindelform mit Einschnürungen und sichelförmigen Krümmungen, Länge: 30-90 μm, Breite: 8-20 μm, 2-8 Kammern.
  • Chlamydosporen: Häufiger terminal stehend als interkaliert.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Elewski BE (2000) Tinea capitis: a current perspective. J Am Acad Dermatol 42: 1-20
  2. Hay RJ et al. (2001) Tinea capitis in Europe: new perspective on an old problem. J Eur Acad Dermatol Venereol 15: 229-233
  3. Gilaberte Y et al. (2003) Tinea capitis in a newborn infected by Microsporum audouinii in Spain. J Eur Acad Dermatol Venereol 17: 239-240
  4. Gupta AK, Summerbell RC (2000) Tinea capitis. Med Mycol 38: 255-287
  5. Larone DH (1995) in: Medically Important Fungi - A Guide to Identification, 3rd ed. ASM Press (Washington, D.C.)
  6. St-Germain G et al. (1996) in: Identifying Filamentous Fungi - A Clinical Laboratory Handbook, 1st ed. Star Publishing Company (Belmont, California)
  7. Sutton DAAW et al. (1998) in: Guide to Clinically Significant Fungi. 1st ed. Williams & Wilkins (Baltimore)

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 27.05.2017