Lasertherapie endovenöse

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

ELT; endoluminale Lasertherapie; endovenöse Laserablation; endovenöse Lasertherapie; endovenous laser treatment

Definition

Minimalinvasives Verfahren zur Therapie von Varizen, bei dem mittels einer Laserfaser ein physikalischer Schaden der Venenwand (indirekte Hitzeeinwirkung) und ein Verschluss der Vene induziert wird.

Allgemeine Definition

  • Die Platzierung der Laserfaser erfolgt in Seldinger-Technik mittels Führungsdraht ("Guide") und Katheter in sonographischer Kontrolle. Als ergänzende Kontrolle für die korrekte Positionierung der Faserspitze dient ein transkutan sichtbarer roter Pilotstrahl des Lasers (nur im abgedunkelten Eingriffsraum sichtbar).
  • Nach Übertragung von Lichtenergie absorbiert in der Vene verbliebenes Blut die Laserenergie und verdampft. Hierdurch wird eine Dampfblase gebildet, es kommt zu einem Hitzeschaden im Bereich der inneren Gefäßwand. Dabei schließt sich das Gefäßlumen erst sekundär im Verlauf einiger Stunden nach dem Eingriff durch einen Thrombus.
  • Häufig verwendete Wellenlängen des Laserlichtes liegen bei 810 nm, 940 nm und 980 nm. Hierbei ist eine Mindestenergie von 60-80 J/cm Vene empfehlenswert.
  • Für die Wellenlänge 1320 nm werden derzeit 8 W Laserleistung verwendet, bei etwa 60J/cm Vene.
  • Experimentell: Gute Einzelergebnisse, bei geringer postoperativer Schmerzintensität wurden für ELT mittels Thulium-Laser (1940nm) und radialer Lichtapplikation erzielt.

Indikation

Stammvarikose der V. saphena parva oder V. saphena magna oder Seitenastvarikosen. Die Indikation entspricht weitgehend anderen operativen Verfahren (s.u. Varizenoperationen; s.u. Krossektomie).

Unerwünschte Wirkungen

Postoperative Schmerzen im Verlauf der behandelten Stammvenen sind zu erwarten. Sei werden von den meisten Patienten (etwa 8o%) als leicht bis moderat eingestuft.  Etwa 18% der Behandelten beschreiben starke bis sehr starke Schmerzen. Parvenöse Hämatome werden bei etwa 50% der Patienten beschrieben. Eine Phlebitis der Stammvene kommt bei etwa 3-17% der Behandelten vor. Weitere seltener eintretende Komplikationen sind Dysästhesien, Hautverbrennungen, Lungenembolien.    

Hinweis(e)

Derzeit stehen Daten mit 20.000 ELT-Behandlungen zur Verfügung. Bei adäquater Patientenselektionierung ist die Durchführung einer ELT-Behandlung mit erfolgreicher Sondierung der Stammvene technisch bei > als 99% der Patienten möglich. Bei metaanalytischer Aufarbeitung wird eine durchschnittliche Inzidenz von Non-Okklusionen oder Früh-Rekanalisierungen von 2,3% berechnet. In Langzeitstudien (>60 Monate) werden Rekanalisierungen von > 20% gefunden.   

Literatur
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  1. Go SJ et al. (2016)  Study on the Long-Term Results of Endovenous Laser Ablation for Treating Varicose Veins. Int J Angiol 25:117-120.
  2. Han, M et al. (2006) Endoluminale kathetergestütze Lasertherapie der Stammveneninsuffizienz. Hautarzt 57: 26-32
  3. Min RJ et al. (2003) Endovenous laser treatment of saphenous vein reflux: long-term results. J Vasc Interv Radiol 14: 991-996
  4. Nüllen H et al. (2010) Chirurgie der Perforans Varikosis.  In: T Noppeney, H Nüllen Diagnostik und Therapie der Varikose. Springer Medizin Verlag Heidelberg S 349-357
  5. Oh CK et al. (2003) Endovenous laser surgery of the incompetent greater saphenous vein with a 980-nm diode laser. Dermatol Surg 29: 1135-1140
  6. Proebstle TM, Lehr HA, Kargl A et al. (2002) Endovenous treatment of the greater saphenous vein with a 940 nm diode laser: thrombotic occlusion after endoluminal thermal damage by laser generated steam bubbles. J Vasc Surg 35: 729-36
  7. Proebstle TM et al. (2004) Nonocclusion and early reopening of the great saphenous vein after endovenous laser treatment is fluence dependent. Dermatol Surg 30: 174-178
  8. Schmedt CG et al. (2014) Erste klinische Ergebnisse der endovenösen Lasertherapie mit Thulium-Laser (1940 nm) und radialer Lichtapplikation. Vasomed 26: 294-295    
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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017