Kapillariasis, hepatische B81.1

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Synonym(e)

Hepatic capillariasis; Hepatische Kapillariasis

Definition

Nematodeninfektion durch Capillaria hepatica.

Erreger

  • Capillaria hepatica (Nematode, Fadenwurm). Infektion durch Boden-Hand-Mund-Kontakt und Geophagie.
  • Adulte sind 5-10 cm lang und in der Leber lokalisiert, sie legen 60 x 30 µm große Eier in das Leberparenchym, diese werden aber erst nach dem Tode des Wirtes freigesetzt.
  • Die Eier werden dann vom fleischfressenden Säugetier verzehrt, verdaut und mit dem Stuhl ausgeschieden. Werden die Eier oral aufgenommen, schlüpfen die Larven im Dünndarm, durchbrechen die Mukosa und gelangen ins Pfortadersystem, dort reifen sie nach 4 Wochen zu Adulten heran.

Vorkommen/Epidemiologie

Weltweites Vorkommen, vorwiegend bei Nagern, Infektionen des Menschen sind selten (ca. 30 Fälle bisher publiziert).

Manifestation

Vorwiegend bei Kleinkindern auftretend.

Klinisches Bild

Eosinophile Hepatitis, hohes Fieber, ausgeprägte Hepatomegalie, Eosinophilie, Leukozytose. Kutane Larva migrans durch Capillaria hepatica ist anhand von Einzelfällen beschrieben worden. Es zeigen sich an der Eintrittsstelle juckende, ggf. mit einem Umgebungsödem einhergehende Papeln oder Papulovesikeln. Weiterhin zeigen sich gewundene, fadenförmige, stark juckende, kräftig gerötete Gänge, die sich pro Tag um 1-2 cm verlängern.

Diagnose

Mikroskopie: Nachweis von Eiern im Leberpunktat oder anderen Organbiopsien.

Therapie

Bisher ist die optimale Therapie noch unklar, es scheinen laut Literatur Albendazol und Thiabendazol wirksam zu sein, Dosierung und Therapiedauer sind noch unklar.

Literatur
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  1. Choe G et al. (1993) Hepatic capillariasis: first case report in the republic of Korea. Am J Trop Med Hyg 48: 610

Weiterführende Artikel (2)

Albendazol; Larva migrans;

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