Insellappen, myokutaner

Autor: Dr. med. Robert Kasten

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Zuletzt aktualisiert am: 14.04.2021

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Synonym(e)

Myokutaner Insellappen

Definition

Hautnahlappenplastik mit einem Stiel aus subkutanem Fettgewebe mit Gefäßplexus und Muskelfasern. Die myokutanen Perforatoren im Lappenstiel verbessern die Einheilung. Diese Lappenplastik wird vorwiegend zur Deckung von Defekten an der Nase eingesetzt.

Indikation

Einsatzbereiche: Zur Defektdeckung an der Nase und perioral.

Vorteile: Gut durchbluteter Lappen, zur Deckung von tiefer reichenden Defekten geeignet.

Nachteile: Neigt zu Kissenbildung, fortgeschrittene dermatochirugische Fähigkeiten erforderlich.

Durchführung

Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass ähnlich Talgdrüsen-reiche Haut zur Defektdeckung verwendet wird, wie die entfernte Haut.

Bei rundlichen Gleitlappen sollte der Lappen gleich groß oder minimal kleiner sein als der Defekt. Auch bei einer Ausführung als V-Y-Lappenplastik muss der Defekt-nahe Anteil des Lappens der Größe des Defekts entsprechen und sollte sich erst weiter distal vom Defekt verjüngen.

Der Lappen wird durch die Dermis und durch das obere subkutane Fettgewebe umschnitten.

Ein myokutaner Stiel wird lateral oder unterhalb des Lappens präpariert.

An der Nase wird der M. transversus nasalis in den Lappenstiel integriert.

Der Lappen gleitet an dem Stiel in den Defekt und wird dort mit subkutanen und kutanen Fäden fixiert. Der Hebedefekt kann fast immer primär verschlossen werden.

Mit folgenden Schritten kann eine Kissenbildung minimiert werden:

  • Planung des Lappens nicht größer als der Defekt.
  • Ausgedehnte Unterminierung aller Seiten des primären Defektes
  • Großzügige Verwendung von subkutanen Nähten
  • Ausdünnung des Lappens um den Stiel herum
Insellappen, myokutaner: Einheilung des myokutanen Insellappens nach 10 Wochen
Insellappen, myokutaner: Implantation des myokutanen Insellappens als V-Y-Plastik
Insellappen, myokutaner: Defekt am Übergang vom Nasenflügel zur Nasenspitze

Hinweis(e)

Erstbeschreiber dieser opeativen Technik war Francis James Rybka im Jahre 1983.

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