Hodenschaden, sekundärer E23.0

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Hypogonadismus hypogonadotroper; Hypogonadotroper Hypogonadismus; sekundäre testikuläre Dysfunktion; Testikuläre Dysfunktion sekundäre

Definition

Sekundäre Schädigung des Keimepithels und/oder der Leydig'schen Zwischenzellen im Hoden aufgrund verminderter Ausschüttung der Gonadotropine FSH und/oder LH. Wie beim primären Hodenschaden in der Regel herabgesetzte Hodengröße (unter 10 ml Volumen eines Hodens) und bis zur Infertilität führend.

Vorkommen/Epidemiologie

Eher seltene Ursache der Infertilität beim Mann (1-3%).

Ätiopathogenese

Am häufigsten Schädigung der Adenohypophyse oder/und des Hypothalamus ( Kallmann-Syndrom).

Therapie

  • Fertilität in einzelnen Fällen durch Gonadotropinsubstitution (über 1-2 Jahre) erreichbar. Substituiert werden kann bei Männern mit Kinderwunsch initial mit 3mal/Woche 1000-2000 IE HCG (z.B. Choragon 1500) bis normaler Testosteronspiegel erreicht ist, anschließend zusätzlich wöchentlich Menotropin (HMG) z.B. Menogen: 3mal 1-2 Ampullen über mehrere Monate.
  • Alternativ: Substitutionstherapie mit GnRH (Halbwertzeit von wenigen Minuten) ist über automatische Infusionspumpen möglich. Antiöstrogene (z.B. Tamoxifen, 2mal 10 mg/Tag p.o.) binden kompetitiv an Glukokortikoidrezeptoren im Hypothalamus und können zu einer Erhöhung des GnRH-Spiegels und Anstieg von FSH und LH führen.

Literatur
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  1. Igawa K et al. (2003) Leg ulcer in Klinefelter's syndrome. J Eur Acad Dermatol Venereol 17: 62-64
  2. Kobayashi T et al. (2002) Adult-onset idiopathic hypogonadotropic hypogonadism presented with erectile and ejaculatory disorder. Int J Urol 9: 604-606
  3. Partsch EM et al. (1988) Pathophysiologie sekundärer testikulärer Dysfunktionen. Hautarzt 39: 767–772
  4. Silveira LF et al. (2002) Hypogonadotropic hypogonadism. Semin Reprod Med 20: 327-338

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