Oxalactame

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 04.08.2020

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Synonym(e)

Beta-Laktamase-Hemmstoffe

Definition

ZU den Oxalactamen wird eine Gruppe von Antibiotika gezählt die konvalent an β-Laktamasen binden und deren enzymatische Aktivität irreversibel hemmen (β-Laktamase-Hemmstoffe). Ihre Hemmwirkung betrifft insbesondere plasmid-kodierte β-Laktamasen. Gegen chromosomal kodierte β-Laktamasen wirken sie nur begrenzt.     

β-Laktamase-Hemmstoffe haben selbst keine antibakterielle Wirksamkeit und müssen somit stets mit einem β-Laktam-Antibiotikum kombiniert werden. Durch die selektive Unterdrückung der β-Laktamasen erhöhen sie die Potenz der Kombinationspartner und erweitern deren Wirkspektrum um β-Laktamase produzierende Keime wie Staphylokokken, Moraxella catarrhalis, Bacteroides fragilis, Haemophilus influenzae und viele Enterobakterien (Noguchi JK et al. 1988).  

Anwendungsgebiet/Verwendung

Sulbactam ist frei mit jedem β-Laktam-Antibiotikum kombinierbar. Clavulansäure und Tazobactam hingegen haben feste Kominationspartner (Amoxicillin und Piperacillin). Die Kombination von  Tazobactam und Piperacillin hat das breiteste Wirkspektrum aller Penicilline. Penicillin-resistente Pneumokokken und MRSA-Keime werden in diesen Kombinationen nicht empfindlicher gegen Penicilline.

Unerwünschte Wirkungen

Gastrointestinale UAW:

Clavulansäure/Amoxicillin  führt mit einer Häufigkeit von 1:15.000 -1:10.000 zu hepatozellulär-toxischen Wirkungen, die zu einer schweren cholestatische Hepatitis führen können.

  • Durchfallsymptomatik
  • schwere Durchfälle ( pseudomembranöse Enterokolitis)

Dermatologische UAW:

Hämatologische UAW:

  • Eosinophilie

Nephrogene UAWs:

  • Interstitielle Nephritis (selten)

Hinweis: Mukoviszidose-Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, sind häufiger von Fieber und Exanthemen betroffen.

Kontraindikation

Pencillinallergie

Literatur
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  1. Graefe KH et al. (2016) Antibakterielle Wirkstoffe. In: Graefe KH et al. (Eds) Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart S.578-579
  2. Noguchi JK et al. (1988) Sulbactam: a beta-lactamase inhibitor. Clin Pharm 7:37-51.
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