Gingivitis hyperplastica K05.1

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 19.01.2018

This article in english

Synonym(e)

fibröse; Gingivahyperplasie; Gingivahyperplasie fibröse; Gingivitis hypertrophicans

Definition

Primär entzündliche oder primär nicht-entzündliche Parodontopathie durch deutliche Vermehrung des kollagenen Bindegewebes mit teilweise exzessiver Verdickung der marginalen und interdentalen Gingiva bei unterschiedlicher Ätiologie. Die frühere Bezeichnung " Makrulie" dürfte weitgehend mit der Gingivitis hyperplastica synonym verwendet worden sein!

Einteilung

Nach Hornstein unterscheidet man:
  • Primär entzündliche hyperplastische Gingivitis
  • Primär (nicht-entzündliche) hyperplastische Gingivitis (fibröse Gingivahyperplasie).

Ätiopathogenese

  • Unterschiedliche Auslöser!
  • Bei der primär entzündlichen hyerplastischen Gingivitis werden lokale oder allgemeine Reizfaktoren angeschuldigt (schlechte Mundhygiene, Zahnstein, Anhäufung vonn bakteriellen Plaques)
  • Bei der primär (nicht-entzündlichen) hyperplastische Gingivitis ist die Auslösung durch Medikamente z.B. Diphenylhydantoin, Ciclosporin A, Nifedipin (s. Calciumantagonisten) am häufigsten. Idiopathische Gingivahyperplasien sind als Fibromatosis gingivae beschrieben.

Klinisches Bild

  • Primär entzündliche Gingivahyperplasie: Deutliche Entzündungszeichen der Gingiva mit schwammiger, düsterroter Schwellung der marginalen und interdentalen Gingiva, die zu einer deutlichen Auftreibung der Interdentalpapillen führt.
  • Primär hyperplastische Gingivahyperplasie: Primär wenig entzündliche, eher gallertartige Schwellung der marginalen und interdentalen Gingiva, insbesondere im Bereich der frontalen Anteile. Eine erhöhte Verletzlichkeit der Gingiva kann sekundär zur entzündlichen Überlagerung führen. Häufig als Medikamenten-Nebenwirkung auftretend, seltener bei neurologischen Hirnstammsyndromen oder idiopathisch (s.u. Gingivahyperplasie).

Therapie

Wenn möglich Behandlung der Grunderkrankung. Absetzen bzw. Umsetzen des auslösenden Medikamentes. Ggf. partielle Gingivektomie.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Hornstein OP (1996) Erkrankungen des Mundes. Kohlhammer, Stuttgart Berlin Köln, S. 578-579

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 19.01.2018