Ergotismus T46.5

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Sankt-Antonius-Feuer

Definition

Arterielle vasospastische Durchblutungsstörungen als Folge einer chronischen Vergiftung mit ergotaminhaltigen Substanzen (Migränemittel). Die früher häufiger zu Massenerkrankungen führenden Vergiftungen durch Alkaloide des Mutterkorns treten heute nur noch äußerst selten auf (s.u. Lolch.

Manifestation

Betroffen sind v.a. die Arterien der Extremitäten (z.B. Digitalarterien).

Klinisches Bild

Klinisch zeigt sich die Symptomatik einer arteriellen Durchblutungsstörung und neurologische Symptome wie Krämpfe oder Kontrakturen.

Therapie allgemein

Absetzen der Ergotamin-haltigen Medikamente. Zusammenarbeit mit Neurologen und Internisten.

Externe Therapie

Symptomatische stadiengerechte Therapie der Hautveränderungen. S.u. Wundbehandlung.

Interne Therapie

In schweren Fällen Versuch einer vasodilatatorischen Akutmedikation z.B. mit Kalziumantagonisten wie Nifedipin (z.B. Adalat) 0,1-0,2 mg i.v. oder 10 mg sublingual oder Glycerolnitrat (z.B. Nitrolingual-Spray). Bei Superinfektion initial Breitbandantibiose z.B. mit Cephalosporinen wie Cefotaxim (z.B. Claforan 2mal 2 g/Tag i.v.) oder Gyrasehemmer wie Ciprofloxacin (z.B. Ciprobay 250-500 mg/Tag p.o.). Sobald wie möglich Antibiotikatherapie nach Antibiogramm.

Verweisende Artikel (3)

Lolch; Sankt-Antonius-Feuer; Secale cornutum;

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