EGF-Rezeptoren

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 07.09.2020

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Synonym(e)

EGFR; EGF-R; EGF-Rezeptor; Epidermal-Growth-Factor-Rezeptor

Definition

EGf bezeichnet eine Familie transmembranärer Wachstums-Rezeptoren (s.a.u. Wachstumsfaktoren), zu der 4 nahe verwandten Rezeptor-Tyrosinkinasen gehören: EGFR1/HER1 (ErbB-1), HER2/c-neu (ErbB-2), HER3 (ErbB-3) und HER4 (ErbB-4).  EGF-Rezeptoren werden von dem EGFR-Gen kodiert. EGF-Rezeptoren gehören zu den Rezeptor-Tyrosinkinasen, die unter anderem den MAP-Kinase-Weg (MAPK-Weg) als einen wichtigen onkogenen Signalweg aktivieren können. 

 

Allgemeine Information

Die Aktivierung des EGF-Rezeptors erfolgt durch extrazelluläre Bindung von Liganden aus der Familie der epidermalen Wachstumsfaktoren wie:

  • EGF
  • Transforming Growth Factor-a (TGF-a)
  • Heparin-binding EGF
  • Amphiregulin
  • Betacellulin
  • Epiregulin oder
  • Neuregulin G2b u.a. (s.u. Epidermale Wachstumsfaktoren).

Nach Rezeptorbindung kommt es zu einer Aktivierung des RAS-MAP-Kinaseweges (Signaltransduktion). Hierdurch kommt es zur Stimulierung des Zellwachstums und Verhinderung der Apoptose.

Der EGF-Rezeptor wird ubiquitär im Gewebe des Körpers exprimiert. In der Zellmembran einer gesunden Zelle sitzen etwa 40.000-100.000 EGFR-Moleküle.

Die Überexpression von EGF-Rezeptoren sind häufig ein Hinweis für die Transformation einer gesunden Zelle zur Tumorzelle. Bei zahlreichen Tumorarten sind erhöhte EGFR-Level nachweisbar (bis zu 2 Millionen Rezeptoren pro Zelle sind bekannt). Die Überexpression der Rezeptoren in Tumorzellen ist mit einer schlechteren Prognose, geringeren Überlebensraten und vermehrter Metastasierung assoziiert. Besonders oft lassen sie sich bei Bronchial-, Mamma-, Prostata-, Kolon- und Ovarialkarzinomen vorfinden. Bei metastasierten, kolorektalen Karzinomen beträgt die EGFR-Überexpression über 80%. EGFR-exprimierende Karzinome sind resistenter gegenüber Chemotherapien.

Tyrosinkinaseinhibitoren oder EGFR-Inhibitoren unterbinden die Aktivierung des Rezeptors durch eine kompetitive Bindung und blockieren das onkogene Signal von EGFR und somit auch das Tumorwachstum. Bereits erfolgreich getestete und zugelassene Substanzen sind:

Literatur
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  1. Bayes M et al. (2006) Gateways to clinical trials. Methods Find Exp Clin Pharmacol 28: 31-63
  2. Knight LA et al. (2004) The in vitro effect of gefitinib ('Iressa') alone and in combination with cytotoxic chemotherapy on human solid tumours. BMC Cancer 23: 83
  3. Saltz LB et al. (2004) Phase II trial of cetuximab in patients with refractory colorectal cancer that expresses the epidermal growth factor receptor. J Clin Oncol 22: 1201-1208
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