DAMP

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 15.03.2024

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Synonym(e)

Alarmine; DAMPs; Danger-associated molecular pattern

Definition

Akronym für "danger-associated molecular pattern".  Mit dem Begriff DAMP oder DAMPs bzw. Alarmine, werden nichtmikrobielle Pathogene bezeichnet , die im Organismus zu einer Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Interleukin-1beta und Interleukin-18 führen. Von den DAMPs abgegrenzt werden die durch Erreger ausgelösten Pathogen-assoziierten molekularen Muster, kurz PAMPs.

Dabei kann es sich um unterschiedliche Pathogene wie extrazelluläres ATP (aus zerstörten oder aktivierten Zellen), Hitzeschockproteine (Heat shock proteins), Kälteschockproteine (Cold shock proteins), Antimikrobielle Peptide, S100-Proteine,  aber auch  kristalline Strukturen wie Asbest, Siliziumoxid, Harnsäure-, Kalziumpyrophosphat- oder Cholesterinkristalle) oder Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) handeln.

Weitere Beispiele sind: HMGB1 (High-Mobility Group Protein 1), HDGF (hepatoma-derived growth factor), Interleukin-1, Cathelicidine, Defensine, Galectine, Thymosine, TSLP (thymic stromal Lymphopoietin - s.a.unter Tezepelumab ® = ist humaner monoklonaler Antikörper gegen TSLP), EDN (Eosinophil-derived Neurotoxin), Nucleolin, Annexine.

S.u. Inflammasom.

DAMPs können passiv durch eine Membranruptur aufgrund von Nekrose/Nekroptose freigesetzt werden, wobei sich die Mechanismen der Freisetzung bei den verschiedenen DAMPs zu unterscheiden scheinen. Andere Arten des Zelltods wie Apoptose, Pyroptose, Ferroptose und NETose können ebenfalls zur DAMP-Freisetzung beitragen. Darüber hinaus können einige DAMPs aktiv aus lebenden Zellen durch Exozytose von sekretorischen Lysosomen oder Exosomen, Ektosomen und Aktivierung von Zellmembrankanalporen exportiert werden.  

DAMPs werden durch Pathogenerkennungsrezeptoren erkannt (s.u. NOD-like-Rezeptoren - NLR).

 

Allgemeine Information

Die Erkennung von DAMPs führt zur Amplifikation einer Entzündungsreaktion und ist einerseits an nützlichhen Abwehrreaktionen beteiligt als auch an schädlichen Immunreaktionen wie Autoimmunerkrankungen oder Autoinflammationsreaktionen.  

Hinweis(e)

Der therapeutische Einsatz von DAMPs hat das Potenzial, neue und wirksame Behandlungen zu ermöglichen. Bei der Entwicklung von Anti-DAMP-Strategien ist es wichtig, sich nicht nur auf die DAMPs als Entzündungsmediatoren zu konzentrieren, sondern auch die zugrunde liegenden Mechanismen ihrer Freisetzung aus Zellen und Geweben zu berücksichtigen.

Literatur
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  1. Castellani JW et al. (2015) Cold Stress Effects on Exposure Tolerance and Exercise Performance. Compr Physiol 6:443-469.
  2. Murao A et al. (2021) Release mechanisms of major DAMPs. Apoptosis 26:152-162. 
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