Blutungszeit

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 05.05.2017

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Definition

Die Blutungszeit ist ein Parameter, der von der Zahl und Funktionsfähigkeit der Thrombozyten bestimmt wird und somit ein Globaltest zur Erfassung von Störungen der Thrombozyten ist.

 

Allgemeine Information

Die Bestimmung der Blutungszeit ist nicht sehr gut standarisiert. Grundprinzip der Methode ist die Messung der Zeit nach einer definierten Stichverletzung, z.B. in die Fingerbeere, bis ein Blutungsstillstand eintritt. Die normale Zeit beträgt etwa zwei bis fünf Minuten. Die Blutungszeit ist verlängert bei:

  • Thrombopenien
  • Thrombozytenfunktionsstörungen
  • von-Willebrand-Syndrom
  • Thrombasthenien
  • schwerem Fibrinogenmangel
  • hohen Heparin-Konzentrationen

Wenn die plasmatische Gerinnung normal ist und keine Thrombopenie vorliegt, weist eine verlängerte Blutungszeit auf eine gestörte Thrombozytenaggregation hin. Meist handelt es sich dabei um medikamentöse Einflüsse, seltener um angeborene Thrombozytendefekte oder um das von-Willebrand-Syndrom.

 

Durchführung

Eine Variante zur Bestimmung der Blutungszeit, ist die subaquale Blutungszeit nach Marx: Es wird eine Stichverletzung in die Fingerbeere vorgenommen. Der Finger wird in ein Becherglas mit 37 Grad Celsius warmen Wassers eingetaucht. Die Zeit, bis der Blutfaden, der zu Boden sinkt, abreißt, ist die Blutungszeit. Die normale Zeit beträgt in diesem Fall sechs Minuten.

Eine weitere Variante ist die Bestimmung nach Ivy. Hierbei erfolgt die Messung nach Anlage einer Stauungsmanschette mit einem Druck bei 40 mmHg. Das austretende Blut wird abgetupft bis zum Stillstand der Blutung.

Normwert: Der Normwert liegt bei bis 6 bis 9 Minuten

Literatur
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  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin
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