Toll-like-Rezeptor 1

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

TLR1

Definition

Toll-like Rezeptoren (TLR) gehören zur Gruppe der PRRs (Pattern Recognition Receptors), die zur Erkennung von sog. "Pathogen Associated Molecular Patterns" ( PAMPs ) dienen. TLR kommen meist auf oder in Krankheitserregern vor und steuern die Aktivierungen von bestimmten Genen. Inzwischen sind beim Menschen 10 (TLR-1 bis 10) sowie 12 murine (TLR-1 bis 9 + 11 und 13). 6 der humanen TLRs binden PAMPs extrazellulär (TLR-1, 2, 4, 5, 6, 10) während 4 nur intrazellulär lokalisiert sind (TLR-3, 7, 8 und 9).

TLRs werden von  Immunzellen des angeborenen und auch von Zellen des adaptiven Immunsystems (B- und T-Zellen) exprimiert. Diese weite Verbreitung machen TLRs zu einem exzellenten Werkzeug für das angeborene und das erworbene Immunsystem. TLRs sorgen somit übergreifend für die Erkennung von Pathogenen und die Aktivierung  der  "antigen-specific acquired immunity". Durch die Aktivität der TLRs können die angeborenen Abwehrmechanismen (s.u. Immunität, angeborene) zwischen "selbst" und "fremd" unterscheiden.

TLR1 ist Korezeptor für TLR2 und ist an der Zelloberfläche lokalisiert. Der TLR1/TLR2-Dimer erkennt an der Zelloberfläche MAPMs wie tri-acetylierte mikrobielle Lipoproteine (MAMP=microbial associated molecular pattern).

Polymorphismen in den Genen die TLR1, TLR2, TLR4, TLR6 kodieren, führen zu einer Reihe von Erkrankungen. Der „TLR1 G1805T“ Polymorphismus im TLR1-Gen ist für Afrikaner und amerikanische Hispanier assoziiert mit einem erhöhten Risiko an einer Tuberkulose zu erkranken (Zangh et al. 2013). Hingegen geht der AG  Genotyp „TLR1 rs4833095“ mit einer geringeren Empfänglichkeit für eine Tuberkulose-Infektion einher.   

Möglicherweise spielen TLR1/TLR2-Dimere eine modulierende Rolle in der Pathogenese der Acne vulgaris. Der Toll-like Rezeptor TLR2 und versch. Polymorphismen haben wesentliche Auswirkungen bei verschiendenen Autoimmunerkrankung; hierbei ist die Ko-Funktion seines Dimers TLR1 nicht immer eindeutig. 

Literatur
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  1. Kim J (2005) Review of the innate immune response in acne vulgaris: activation of Toll-like receptor 2 in acne triggers inflammatory cytokine responses. Dermatology 211:193-198.
  2. Noreen M et al. (2015) Association of TLR1, TLR2, TLR4, TLR6, and TIRAP polymorphisms with disease susceptibility. Immunol Res 62:234-252.
  3. Pålsson-McDermott EM et al. (2007) The potential of targeting Toll-like receptor 2 in autoimmune and inflammatory diseases. Ir J Med Sci 176:253-260.ht
  4. Schurz H et al. (2015)  TLR1, 2, 4, 6 and 9 Variants Associated with Tuberculosis Susceptibility: A Systematic Review and Meta-Analysis. PLoS One 10:e0139711.
  5. Zhang Y et al.(2013) Toll-like receptor -1, -2, and -6 polymorphisms and pulmonary tuberculosis susceptibility: a systematic review and meta-analysis. PLoS One 8:e63357. 

Verweisende Artikel (2)

TLR1; Toll-like-Rezeptor 7;
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