Silicone

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 17.03.2018

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Synonym(e)

engl.: silicone; Organosiloxane; Polymere von Siloxanen; Poly(organo)siloxane; Polysiloxane; Silikone; Siloxane

Definition

Mit Silicone (aus engl. silicon ketone), auch als Siloxane bezeichnet, wird eine Gruppe synthetischer auf der Basis von Silicium aufgebauten Polymere bezeichnet. Silikone gleichen aufgrund ihres Aufbaus den Kohlenstoffverbindungen. Der Kohlenstoff ist bei den Siliconen durch Silicium ersetzt. Silicone nehmen damit eine Zwischenstellung zwischen anorganischen und organischen Verbindungen ein.  

Einteilung

Folgende Gruppen werden unterschieden:

Lineare Polysiloxane

Verzweigte Polysiloxane

Zyklische Polysiloxane

Vernetzte Polysiloxane. Hierbei sind ketten- oder ringförmige Moleküle zu planaren oder dreidimensionalen Netzwerken verknüpft.

Eigenschaften und Verwendung

Silicone sind wärmebeständig, hydrophob, dielektrisch und sind physiologisch als gut verträglich einzustufen, weshalb sie für den Hautschutz, die kosmetische Hautpflege und plastische Chirurgie genutzt werden. Niedrigvisköse lineare Silikone wie das Dimeticon werden gegen Meteorismus und Flatulenz sowie bei der Endoskopie eingesetzt.

 

 

Nach ihren Anwendungsgebieten lassen sich die Silikone in:

  • Siliconöle
  • Siliconfette
  • Siliconharze
  • Siliconkautschuke

einteilen.

Siliconöle, die zu Emulsionen, Antischaummitteln, Pasten, Fetten verarbeitet werden, bestehen i.A. aus linearen Poly(dimethylsiloxane). Sie  verfügen über ein Polykondensationsgad von n=400-1200. 

Allgemeine Information

Die Siliciumatome sind über Sauerstoffatome zu linearen Molekülketten oder sie sind netzartig verknüpft. Die freien Valenzen der Siliciumatome sind mit organischen Resten abgesättigt.

Die „Si-O-Si-Bindungen“, auf denen die Silikone basieren werden als Siloxanbindung bezeichnet. Silicone sind daher Polyorganosiloxane. Ein lineares Polymer mit der allgemeinen Formel (CH3)3-Si-O-[(CH3)2Si-O]n-Si-(CH3)3 wird als Poly(dimethylsiloxan) bezeichnet. Der internationale Freiname der Verbindung lautet Dimeticon.

Ihre physikalischen Eigenschaften (flüssig = Silikonöl; halbfest= Silkonharz) hängen von der Länge der Molekülketten bzw. ihrem Vernetzungsgrad zusammen. 

Hinweis(e)

Silicone in der Kosmetik: Flüssige Silicone wurden früher in der Kosmetik zur Unterspritzung von Falten genutzt. Dieses Verfahren ist heute obsolet. Flüssiges Silicon (Siliconöl) wird in kosmetischen Präparaten als synthetische Ölkomponenten eingesetzt wird. Sie wirken als Feuchtigkeitsspender, als Lösungsmittel und Viskositätsregulator (erhöht oder verringert die Viskosität kosmetischer Mittel).

Silicone in der Medizin: Künstliche Herzklappen, Herzschrittmacher, Schwellkörperimplantate werden ebenfalls aus Siliconen gebildet. Für Silicon-Brustimplantate werden mit Silicongel gefüllte Siliconbeutel benutzt.

Silicone in der Zahnmedizin: Hochvernetzte Silicone sind unerlässlich für die exakte Abformung der Zahnreihen und der Kiefer um Präzisionsmodelle herstellen zu können.

Weiterführende Artikel (2)

Dimeticon; Siliconöl;
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