Prostaglandin F2alpha

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

PGF2alpha; Prostaglandin-F2alpha

Definition

Prostaglandine, PGs, sind im Organismus nahezu ubiquitär vorhanden und kennzeichnen sich durch ein breites pharmakologisches Wirkungsspektrum. Prostaglandine gehören zu den Eicosanoiden und wirken als sogenannte Gewebshormone. Sie werden in den verschiedenen Organen und Zellen normalerweise nicht gespeichert, sondern werden auf verschiedene Stimuli hin neu synthetisiert und freigesetzt.

Substrate der Biosynthese der Prostaglandine sind mehrfach ungesättigte C20-Fettsäuren wie die Arachidonsäure. Die C20 Fettsäuren und ihre Derivate werden auch als Eicosanoide (griech. „eicosi“ = 20) bezeichnet.  .

Die Arachidonsäure liegt in den Zellen zum größten Teil in veresterter Form in den Membranphospholipiden vor. Die Konzentration von freier (zytosolischer) Arachidonsäure ist dagegen sehr niedrig. Nur die freie Arachidonsäure kann der Cyclooxygenase bzw. den Lipoxygenasen als Substrat dienen. Somit hängt die Eicosanoid-Biosynthese primär von der Freisetzung der C20 Fettsäuren aus den Membranphospholipiden ab. Dies geschieht z.B. durch die Aktivität der Membran-gebundenen Phosopholipase A2 oder Phosopholipase C. Die Aktivierung der Eicosanoid-Biosynthese erfolgt durch chemische, physiologische, pathophysiologische und pharmakologische Stimuli.

Prostaglandine haben ein breites physiologisches und pathophysiologisches Wirkspektrum. Sie entfalten ihre Wirksamkeit über Prostaglandinrezeptoren. Prostaglandinrezeptoren gehören zu der Gruppe der G-Protein-gekoppelten Membranrezeptoren. 

Prostaglandin F2alpha (PGF2alpha) ist ein inflammatorisches Arachidosäurederivat mit vielfältigen Wirkungen. 

 

Allgemeine Information

Das Corpus luteum produziert und sezerniert Wachstumsfaktoren (Fibroblast growth factor, Vascular endothelial growth factor (VEGF) und den Insulin-like growth factor), vasoaktive Faktoren wie  (NO, Angiotensin II und Endothelin-1), Steroide (Progesteron), Oxytocin und Prostaglandine (PGF2alpha und PGE2) die für die Entwicklung und Rückbildung des Corpus luteums zum Corpus albicans wichtig sind.

PGF2alpha wird durch Stimulation mit Oxytocin im Uterus produziert. Die PGF2alpha Isoform 8-iso-PGF2alpha ist bei Patientinnen mit Endometriose signifikant erhöht.

Die Prostanoide PGF2alpha und PGF2alpha Analoge  wie  Latanoprost, Travoprost, Bimatoprost und Tafluprost sind “first-line” Arzneimittel bei dem Glaukom und  vermögen effektiv den okularen Druck zu senken.

In mehreren Studien wurden Zusammenhänge zwischen der Aktivität von PGF2alpha und der Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen. Helmersson-Karl et al.(2014) konnten in einer 10-Jahres-Studie den Zusammenhang zwischen erhöhten Spiegeln des inflammatorischen PGF2alpha und kardiovaskulärer Mortalität darlegen.   

Mehrere klinische Studien betreffen den Einsatz von Prostaglandin F2alpha bei versch. Formen der Alopezie.

Literatur
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  1. Choi YM et al. (2015) Promising alternative clinical uses of prostaglandin F2α analogs: beyond the eyelashes. J Am Acad Dermatol 72:712-716.
  2. Dams I et al. (2013)Therapeutic uses of prostaglandin F(2α) analogues in ocular disease and novel synthetic strategies. Prostaglandins Other Lipid Mediat 104-105:109-121.
  3. Helmersson-Karlqvist J et al. (2015) Prostaglandin F2α formation is associated with mortality in a Swedish community-based cohort of older males. Eur Heart J 36:238-243. 
  4. Miyamoto A et al. (2010)  Regulation of corpus luteum development and maintenance: specific roles of angiogenesis and action of prostaglandin F2alpha. Soc Reprod Fertil Suppl. 67:289-304. 

Verweisende Artikel (2)

PGF2alpha; Prostaglandine;
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