Phenoxyethanol

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 08.02.2020

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Synonym(e)

1-Hydroxy-2-phenoxyethan; 2-Phenoxy-1-ethanol; 2-Phenoxyethanol; CAS-Nr.: 122-99-6; Ethylenglycolmonophenylether; Monophenylglycol; Phenoxetol (INCI); Phenylglycol

Definition

Phenoxyethanol ist eine synthetische, angenehm riechende, klare Flüssigkeit, die überwiegend als Konservierungsmittel eingesetzt wird. Die Substanz hemmt in erster Linie die Entwicklung von Mikroorganismen.

Als Konservierungsmittel wirkt es in einem optimalen pH-Bereich von 4 bis 5, in Konzentrationen bis 1,0 %  v.a.  gegen Bakterien; Phenoxyethanol wird oft mit Parabenen kombiniert. 

Allgemeine Information

Phenoxyethanol wird v.a. in kosmetischen Mitteln, so in Deodoranzien, Pflege- und Reinigungsmittel für Haut und Haar, in Erfrischungstüchern, in Rasierwässer, Sonnenschutzmitteln und unterschiedlichen Make-ups eingesetzt. Medizinische Anwendungen: Impfstoffe, Injektionslösungen, medizinische Salben. Phenoxyethanol kommt auch in einigen sog. "lip plumpers“ zusammen mit Benzyl Nicotinate zur Anwendung. Weiterhin in technischer Verwendung als Kühlschmierstoffe.

Phenoxyethanol wird  zudem in einer Kombination mit Metyldibromo glutaronitrile (synonym mit „Dibromdicyanobutan“) unter dem Handelsnamen Euxyl K 400 zur Konservierung von Kosmetika, Körperpflegeprodukten, Hautreinigungsmitteln Körperpflegemitteln, Hautpflegemilch, Gesichts- und Handcremes, Kinderpflegecremes, in Duschbädern, -gelen, Waschemulsionen, Shampoos, in Massageölen und -emulsionen, feuchtem Toilettenpapier, Ultraschallgels und Gleimitteln, aber auch im industriellen Bereich (technische Emulsionen wie Schneideölen und Bohrlösungen, Kühlflüssigkeiten) eingesetzt.

 

Komplikation(en)

Vor etwa 30 Jahren wurden die ersten Fälle von Kontaktallergien durch das Gemisch Euxyl K 400 beschrieben. Allergische Reaktionen auf Euxyl K 400 wurden bei 2,1 % der getesteten Patienten beobachtet. In zahlreichen Fällen wurde auch über feuchtes Toilettenpapier als Auslöser kontaktallergischer Reaktionen berichtet. Zunehmend häufiger werden Fälle eines berufsbedingten Handekzems durch industrielle Handreinigungsmittel und Hautschutzcremes bekannt (Johansen JD et al. 2005).

Kontaktallergische Reaktionen (Kontakturtikaria) auf die Monosubstanz Phenoxyethanol sind in Einzelfällen beschrieben worden, z.B. nach Applikation eines Rasierwassers (Lujan D et al.2009).  

Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden (DKG-Epikutantestreihe "Kühlschmierstoffe").

Hinweis(e)

Das Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS) bewertet in seiner letzten Stellungsnahme zu Konservierungsstoffen 2-Phenoxyethanol als sicher bis zu einer maximalen Konzentration von 1,0%. 

 

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Birnie AJ et al. (2006) 2-phenoxyethanol-induced contact urticaria. Contact Dermatitis 54:349. 
  2. Lujan D et al.(2009) Contact urticaria due to phenoxyethanol in an aftershave. Dermatitis 20:E10. 
  3. Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS) (2016) Electronic address: [email protected], Lilienblum W. Opinion of the Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS) - Final version of the opinion on Phenoxyethanol in cosmetic products. Regul Toxicol Pharmacol 82:156.
  4. Tamura I et al.(2013) Ecotoxicity and screening level ecotoxicological risk assessment of five antimicrobial agents: triclosan, triclocarban, resorcinol, phenoxyethanol and p-thymol. J Appl Toxicol 33:1222-1229.
  5. Yazar K et al. (2010) Preservatives and fragrances in selected consumer-available cosmetics and detergents. Contact Dermatitis 64:265-272. 

Verweisende Artikel (1)

Phenoxetol (INCI);
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