Mascara-Nebenwirkungen

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 04.11.2016

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Definition

Mascara ist ein Kosmetikprodukt zum Färben und zur optischen Betonung der Wimpern. Der auffällige Effekt der Mascara entsteht dadurch, dass die natürlichen Wimpern zur Spitze hin dünner und heller werden und damit heller werden. Sie erscheinen damit kürzer als sie in Wirklichkeit sind. Durch die Färbung der Wimpern sind sie in ihrer ganzen Länge sichtbar. Weiterhin sorgt die zusätzliche Schicht Farbe auf den Wimpern dafür, dass die Wimpern dicker werden und somit kräftiger erscheinen. Teilweise enthält Mascara auch Kunstseide- oder Nylon-Fasern, so es dass zum optischen Effekt auch zu einer tatsächliche Verlängerung der Wimpern kommt. Die Mascara gehören zu den kosmetischen Mitteln. Sie bilden zusammen mit Lidschatten und Eyeliner-Produkten das Produktsegment der Augenkosmetik. Viele Anwenderinnen bevorzugen wasserfeste Wimpertusche.

Nebenwirkungen durch Mascara-Anwenungen betreffen allergische Reaktionen (s.a. Lidkezem), mechanische Verletzungen des Augenapparates durch unachtsames Auftragen, Fremdkörpereinlagerungen in Konjunktiven und Hornhaut. 
 

Allgemeine Information

Gängige Inhaltsstoffe von Mascara: 
Nahezu alle Mascara-Produkte enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie z.B. aliphatische Alkohole so Aminomethyl propanol und Aminomethyl propanediol die zur pH Adjustierung eingesetzt werden dürfen (Konzentrationen <10%). 
Weiterhin Paraffine und Silikone.
PEG-Derivate Propylparaben, Diethylphthalat
Mascara enthalten weiterhin in unterschiedichem Umfang Metallsalze: das allergologisch oder toxisch unverdächtige Eisenoxid sowie (Herstellerunterschuiedlich) Nickel- , Kobalt- und Chromsalzen in allergologisch relevanten Konzentrationen. Nickelsensibilisierungen spielen jedoch bei Lidkezemen offenbar keine größere Rolle. Eine dänische Untersuchung an einem größeren Kollektiv zeigte gegenüber einem Kontrollektiv keine Unterschiede in der Sensibilisierungshäufigkeit. 
Als Geruchskorrigenzien kommen Geraniol, Citral, Citronellol, Farnesol zur Anwendung.
Zusätzlich beinhalten versch. Mascra halogenorganische Verbindungen wie: Chlorphenesin, Iodopropynyl Butylcarbamate.

Der häufigste Kosmetikunfall ist ein Ausrutschen der Mascarabürste. Dabei kann es zu Hornhautverletzungen kommen, die sich mit Tusche ausfüllen können. Komplikativ können Hornhaut-Geschwüre auftreten. Es empfiehlt sich das Auge sofort mit physiologischer Kochsalzlösung auszuspülen und prompt einen Augenarzt aufzusuchen. Bei jahrelangem Gebrauch von Mascara können sich Pigmente in der Conjunctiva einlagern. Seltener kann der Tränenfluss durch Pigmenteinlagerungen behindert werden sodass eine Sicca-Symptomatik eintreten kann.
Kontaktlinsenträgerinnen haben das Problem, dass Tuschpartikel  unter die Kontaktlinse gelangen und zu einem schmerzenden Fremdkörpergefühl führen.

 

 

 

Literatur
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  1. Chowdhury MM (2002) Allergic contact dermatitis from prime yellow carnauba wax and coathylene in mascara. Contact Dermatitis 46:244.
  2. Gallo R et al. (2005)  Allergic contact dermatitis from shellac in mascara. Contact Dermatitis 53:238.
  3. Karlberg AT et al. (1991) Colophony in mascara as a cause of eyelid dermatitis. Chemical analyses and patch testing. Acta Derm Venereol 71:445-447.
  4. Saxena M et al. (2001) Eyelid allergic contact dermatitis to black iron oxide. Am J Contact Dermat 12:38-39.
  5. Sipahi H et al. (2015) Risk assessment of allergen metals in cosmetic products. J Cosmet Sci 66:313-323.
  6. Wachsmuth R et al. (2006) Loss of eyelashes after use of a tinting mascara containing PPD. Contact Dermatitis 54:169-170.

 

Verweisende Artikel (1)

Cake-Mascara ;

Weiterführende Artikel (4)

Farnesol; Liddermatitis (Übersicht); Mascara ; Paraffine;
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