Leukotrien C4

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

CAS Nr.: 72025-60-6; Leukotriene C4; LTC4

Definition

Das inflammatorische, instabile Leukotrien C4 (LTC4) gehört wie LTD4 und LTE4 zu den Cysteinyl-Leukotrienen und hat einen direkten, von Leukozyten unabhängigen, steigernden Effekt auf die Permeabilität postkapilllärer Venolen verschiedener Gefäßgebiete.  Leukotrien C4  wird von neutrophilen und basophilen Granulozyten, Mastzellen und mononukleären Phagozyten als Antwort auf einwirkende entzündliche Mediatoren gebildet. Seine Synthese erfolgt durch Koppelung von Glutathion an das Leukotrien A4 das als Intermediärprodukt fungiert.

Leukotrien C4 (LTC4) ist ein Leukotrien, das im Zusammenhang mit allergischen Erkrankungen v.a. dem Asthma bronchiale eine Rolle spielt.

Alle Cysteinyl-Leukotriene binden mit unterschiedlicher Affinität an 2 G-protein gebundene Rezeptoren: CYSLTR1 und CYSLTR2 (CYSLTR = Akronym für „cysteinyl leukotriene receptor“). Diese Rezeptoren spielen eine wesentliche Rolle im endokrinen and kardiovaskulären System. U.a. exprimieren Mastzellen und Monozyten diesen Rezeptortyp. Die Stimulation von Mastzellen durch LTD4 steigert die c-Kit-induzierte Proliferation von Mastzellen.

Die Gruppe der Cysteinyl-Leukotriene induziert in der Lunge Vasokonstriktion und Bronchokonstriktion. An der Bronchialmuskulatur ist diese Leukotrien-Gruppe 1000mal stärker konstriktorisch wirksam  als Histamin. Sie sind wichtige Mediatoren beim humanen Asthma bronchiale und der Rhinitis allergica.

Allgemeine Information

Weiterhin wirken LTC4 wie LTD4 stark vasokonstriktorisch auf die Koronararterien. Ebenso wird die glatte Muskulatur des Gastrointestinaltraktes durch die Cysteinyl-Leukotriene kontraktiv erregt.

Tierexperimentell führen die Cysteinyl-Leukotriene zu einer Störung der Mikrozirkulation der Mukosa des Magens. Die Substanzen potenzieren damit den Effekt von anderen Noxen.  

Eine Blockade der CYSLTR1- und CYSLTR2-Rezeptoren durch Leukotrienrezeptor- Antagonisten (z.B. Zafirlukast, Montelukast) haben eine günstige antiasthmatische Wirkung . Montelukast bindet an die CYSLTR1- Rezeptoren und unterbindet damit die Wirkungen der Cysteinyl-Leukotriene hinsichtlich inflammatorischer Wirkung und vermehrter Schleimsekretion.

LTC4 induziert eine nukleäre Translokation der NADPH-Oxidase 4 (NOX4) und über eine Akkumulation von ROS oxidativen DNA Schaden.

LTC4 wird involviert in versch. Erkrankungen wie allergischen Atemwegs-und Hauterkrankungen, kardiovaskulären und hepatischen Erkrankungen, bei Arteriosklerose und beim Kolonkarzinom.

 

Literatur
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  1. Al-Azzam N et al. (2015) Modulation of mast cell proliferative and inflammatory responses by leukotriene d4 and stem  cell factor signaling interactions. J Cell Physiol 230:595-602.
  2. Chen LY et al. (2011) Cooperative and redundant signaling of leukotriene B4 and leukotriene D4 in human monocytes. Allergy 66:1304-1311.
  3. Guan WJ et al. (2015) Leukotriene D4 inhalation challenge for predicting short-term efficacy of montelukast: a pilot study. Clin Respir J 9:111-120.
  4. Kondeti V et al.(2016) Leukotriene  D4 and prostaglandin E2 signals synergize and potentiate vascular inflammation in a mast cell-dependent manner through cysteinyl leukotriene receptor 1 and E-prostanoid receptor 3. J Allergy Clin Immunol 137:289-298. 
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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017