Interleukin-2-Therapie

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 19.02.2019

This article in english

Synonym(e)

Thymocyte mitogenic protein (TMP); Thymocyte stimulating factor (TSF)

Definition

Halbwertzeit

85 Min.

Pharmakodynamik (Wirkung)

Proliferation und Differenzierung einer Reihe von T-Zelluntergruppen und natürlichen Killerzellen über einen autokrinen und parakrinen Mechanismus.

Indikation

Metastasierendes Nierenzellkarzinom, metastasierendes malignes Melanom, AIDS. Inhalativ bei isolierten Lungenmetastasen.

Dosierung und Art der Anwendung

1 mg/m2 KO über 4-5 Tage jeweils als 24-Std.-Infusion, Wiederholung nach 1 und 3 Wochen Pause. Inhalativ beginnend mit 18 Mio. IE auf drei Dosen/Tag verteilt, danach 27 Mio. IE, schließlich 36 Mio. IE als Erhaltungsdosis/Tag auf drei Einzelgaben verteilt.

Merke! Frauen und Männer dürfen unter der Therapie keine Kinder zeugen und müssen eine effektive Kontrazeption betreiben, da das Präparat bei Patienten im reproduktionsfähigen Alter nicht zugelassen ist! Vorsicht ist bei Patienten mit kardiovaskulären (Monitoring von EKG und Blutdruck) pulmonalen Erkrankungen, veränderter Bewusstseinslage, eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion geboten!

Unerwünschte Wirkungen

50% der behandelten Pat. entwickeln Schilddrüsenantikörper mit nachfolgender Hypothyreose. Weiterhin möglich: Reaktivierung einer Psoriasis, allergische Reaktionen, Kardiomyopathie (nach hoch dosierter Anwendung), grippeähnliche Symptome, Bronchospasmus, BB-Veränderungen, Azidose, TIA, Apoplex, Capillary-Leak-Syndrom, gastrointestinale Störungen, Nephritis, Herzrhythmusstörungen, Depression, Schwindel, Neuralgien, Seh-, Hör- oder Geschmacksstörungen.

Wechselwirkungen

s. Tabelle 1.

Kontraindikation

Schwangerschaft, Stillzeit, schwere Herzerkrankung, pO2 < 60 mm Hg, schwere Infektionen, schwere Organleiden, Überempfindlichkeit gegen Humanprotein, Hirnmetastasen, Kinder und Jugendliche, Patienten im reproduktionsfähigen Alter beiderlei Geschlechts außer im Falle einer strikten Kontrazeption.

Präparate

Proleukin

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Garces S et al. (2002) Capillary leakage syndrome: a case report and a review. Allerg Immunol (Paris). 34: 361-364

Tabellen

Wesentliche Wechselwirkungen von Interleukin 2

Antihypertensiva

RR-Abfall ↑

Folinsäure

Interleukin 2-Wirkung ↑

Glukokortikoide

Interleukin 2-Wirkung ↓

Interferone

Interleukin 2-Wirkung ↑

Röntgenkontrastmittel

Risiko allergischer Reaktionen ↑

Zytostatika

Interleukin 2-Wirkung ↑

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 19.02.2019