Gänsefußgewächse

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Chenopodium; Gänsefuß Weißer

Definition

Die Gänsefußgewächse (Chenopodium) sind mit etwa 1500 Arten eine artenreiche Pflanzengattung aus der Unterfamilie Chenopodioideae in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) mit weltweiter Verbreitung.

Die Chenopodium-Arten sind meist einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, seltener Halbsträucher oder Sträucher. Sie besitzen keinen aromatischen Geruch, sind manchmal aber übelriechend.

Die verzweigten Stängel wachsen aufrecht, ihre Seitenzweige stehen wechselständig. Die glatten, gezähnten oder gelappten Laubblätter sind rhombisch bis länglich, auch lanzettartig. Die Blüten sind unscheinbar. 

Allgemeine Information

Die Gattung Chenopodium ist weltweit verbreitet. Viele Arten gedeihen in trockenen Regionen oder auf salzreichen Böden. Von den Gänsefüßen im weiteren Sinne kommen in Deutschland 16 Arten beständig vor. Es handelt sich um folgende Arten:

Weißer Gänsefuß (Chenopodium album L.), Schmalblättriger Gänsefuß (Chenopodium pratericola Rydb.), Kleinblättriger Gänsefuß (Chenopodium striatiforme Murr), Wohlriechender Gänsefuß , Stinkender Gänsefuß (Chenopodium vulvaria L.), Dickblättriger Gänsefuß (Oxybasis chenopodioides (L.) u.a.

Wirtschaftliche Bedeutung als Pseudogetreide besitzen verschiedene Gänsefußarten (z.B Chenopodium pallidicaule oder Chenopodium nuttalliae). Zahlreiche Arten sind essbar. Einige Arten eignen sich als Färberpflanzen. In der Landwirtschaft verursachen allerdings mehrere Arten Probleme als "Unkraut", so der „Weiße Gänsefuß“ (Chenopodium album), dessen Pollen eine hohe allergologische Relevanz besitzen.

Inhaltsstoffe(e)

Chenopodiaceae sind salzliebenden Pflanzen (Halophyten, Ruderalpflanzen) mit Nitratakkumulation; weiterhin enthalten die Pflanzen vielfach Calciumoxalate (als Drusen), Betain, Saponine, Betalaine, Furocumarine. Allergologisch kann Gänsekraut in bestimmten geographischen Regionen zu hohen lokalen Expositionen und Sensibilisierungen beitragen. Relevante, isolierte Allergene von Chenopodium album (weißer Gänsefuß) sind:

  • Che a 1 (Ole e1-ähnliche Profilin)
  • Che a 2 (Profilin)
  • Che a 3 (Polcalcin).

Neben Pollensensibilisierungen sind (wenn auch selten) phototoxische Reaktionen auf Chenopodium album beschrieben worden. Angeschuldigt werden Furocumarin-Bestandteile im weißen Gänsefuß.      

Literatur
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  1. Amini A et al. (2011) Chenopodium album pollen profilin (Che a 2): homology modeling and evaluation of cross-reactivity with allergenic profilins based on predicted potential IgE epitopes and IgE reactivity analysis. Mol Biol Rep 38:2579-2587.
  2. Barderas R et al.(2004) Profilin (Che a 2) and polcalcin (Che a 3) are relevant allergens of Chenopodium album pollen: isolation,  mino acid sequences, and immunologic properties. J Allergy Clin Immunol 113:1192-1198.
  3. Calka O et al.(2005) Phototoxic dermatitis due to Chenopodium album in a mother and son. Contact Dermatitis 53:58-60.  
  4. Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg (München) 81-82
  5. Kamel EG et al. (2011) Parasitological and biochemical parameters in Schistosoma mansoni-infected mice treated with methanol extract from the plants Chenopodium ambrosioides, Conyza dioscorides and Sesbania sesban. Parasitol Int 60:388-392.
  6. Monzote L et al.(2014) Essential oil from Chenopodium ambrosioides and main components: activity against Leishmania, their mitochondria and other microorganisms. Exp Parasitol 136:20-26.
  7. Nouri HR et al. (2013) Immunotherapy with a recombinant hybrid molecule alleviates allergic responses more efficiently than an allergenic cocktail or pollen extract in a model of chenopodium album allergy. Int Arch Allergy Immunol 161:325-332.  
  8. Vahedi F et al. (2010) Cloning and expression of Che a 1, the major allergen of Chenopodium album in Escherichia coli. Appl Biochem Biotechnol 163:895-905. 
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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017