Erucasäure

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

CAS-Nummer: 112-86-7; cis-13-Docosensäure; Docosensäure; eruic acid; Erukasäure; (Z)-13-Docosensäure

Definition

Die Erucasäure (auch: Erukasäure) ist eine in der Natur vorkommende, einfach ungesättigte (1 Doppelbindung) Fettsäure mit der Summenformel C22H42O2. Es handelt sich um eine weiße amorphe Masse mit einem Schmelzpunkt von 34C°. Die Erucasäure ist unlöslich in Wasser, löslich in Ethanol und Ether.

In der Natur kommt die Säure als Glycerolester im Oleum Rapae (Ruböl), im fetten Öl der Senfsamen (Senföl), im Traubenkernöl und in dem Dorschleberöl vor. Die in der Natur nicht vorkommende Brassidinsäure ist stereoisomer zu der Erucasäure.

Erucasäure wird zur Herstellung von Emulgatoren, von oberflächenaktiven Substanzen und anderen Chemikalien verwendet; so wird es z.B Schmiermitteln zugesetzt. 

Hinweis(e)

Erucasäure wird im menschlichen Organismus deutlich schlechter abgebaut als andere Fettsäuren. Wie auch andere langkettige Fettsäuren blockiert Erucasäure wahrscheinlich einige der am Abbau von Fettsäuren beteiligten Enzyme, sodass die Erucasäure selbst, wie auch andere Fettsäuren langsamer abgebaut werden. Da die Erucasäure dadurch ernährungstechnisch problematisch ist (pathologische Veränderung des Herzmuskels, Herzverfettungen), wurde Raps früher nicht zur Herstellung von Speiseöl (Rüböl) verwendet. Inzwischen sind Erucasäure-arme (0,1 bis 1,5 %) Rapssorten erhältlich. Diese werden als „0- und 00-Raps“ (auch LEAR genannt = low erucic acid rapeseed) bezeichnet. 

Weiterführende Artikel (2)

Senföl; Traubenkernöl;
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